idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/22/2021 11:41

1 Million für Schwarze Löcher aus Halbmetallen

Konrad Kästner Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Dr. Tobias Meng, Nachwuchswissenschaftler im Exzellenz-Cluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien, erforscht in den nächsten drei Jahren Halbmetalle mithilfe der Theorie von schwarzen Löchern. Ziel: Den Elektronenfluss in dieser Materialklasse so präzise zu steuern, dass beispielsweise ultrasensible Quantensensoren entwickelt werden können. Das internationale Forschungsprojekt ist eine Kooperation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Dresden und der Universität Luxemburg und wird mit knapp einer Million Euro gefördert.

    Um Strom gezielt leiten zu können, untersuchen Wissenschaftler:innen bei der Entwicklung zukünftiger Elektronik vor allem die Transporteigenschaften von Elektronen. Im Exzellenz-Cluster ct.qmat werden nun erstmals bestimmte theoretische Grundlagen verschiedener Forschungsgebiete kombiniert, um das Potenzial von Halbmetallen zu ergründen. Diese Materialklasse wurde bisher wenig betrachtet und in elektronischen Bauteilen kaum verwendet. Die Verknüpfung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik ist ein neuer Ansatz, um die Elektronen in Halbmetallen systematisch zu manipulieren. Hierfür wird die Krümmung der Raumzeit von schwarzen Löchern auf den Elektronenfluss übertragen. Diese theoretische Verknüpfung zweier bislang getrennter Forschungsgebiete kann der weltweiten Materialforschung völlig neue Möglichkeiten eröffnen.

    „Gemeinsam mit zwei Kollegen aus Luxemburg arbeite ich an der Elektronik von morgen, die ganz neue Dinge können soll. Wir wollen unter anderem Elektronenlinsen entwickeln, mit denen wir den Stromfluss in Bauteilen ganz genau steuern können. Bislang werden Halbmetalle in der Elektronikindustrie wenig genutzt, weil sie den Strom schlechter leiten als reine Metalle. Doch für eine zielgerichtete Manipulation von Elektronen sind Halbmetalle viel besser geeignet als Silizium und Co. Deswegen ist ihre Erforschung wichtig und zukunftsweisend“, so Dr. Meng.

    Das Forschungsprojekt mit dem Titel „Topologie in relativistischen Halbmetallen“ (TOPREL) wird mit 925.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ihrer luxemburgischen Partnerorganisation Fonds National de la Recherche (FNR) gefördert. Neben Dr. Tobias Meng, der an der TU Dresden die Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe für Quantum Design leitet, sind zwei Wissenschaftler der Universität Luxemburg beteiligt. In den kommenden drei Jahren soll eine Infrastruktur geschaffen werden, die internationale Spitzenforschung in der relativistischen Quantenphysik ermöglicht. Zwei Post-Doc- und eine Doktorandenstelle werden in Kürze ausgeschrieben.

    Exzellenzcluster ct.qmat
    Das Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen. Mehr als 250 Wissenschaftler:innen aus 33 Ländern und vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Gelingt es, diese besonderen Eigenschaften unter Alltagsbedingungen nutzbar zu machen, wird das die Basis für revolutionäre Quantenchips und neuartige technische Anwendungen sein. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert.


    Contact for scientific information:

    Dr. Tobias Meng
    Leiter Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe für Quantum Design
    Institut für Theoretische Physik
    Technische Universität Dresden
    Tel.: +49 351 463-32847
    tobias.meng@tu-dresden.de


    More information:

    https://cloudstore.zih.tu-dresden.de/index.php/s/QBwEDYRFkizRMEk Download Pressebild © pixelwg/Jörg Bandmann


    Images

    Schwarze Löcher aus Halbmetallen
    Schwarze Löcher aus Halbmetallen

    © pixelwg/Jörg Bandmann


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).