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01.02.2011 10:53

Realistische Perspektive: MRT in der Kariesdiagnostik

Willi Baur Pressestelle
Universität Ulm

    Professor Volker Rasche, Physiker in der Inneren Medizin des Universitätsklinikums Ulm, wird beim „Dies academicus“ der Universität am Freitag mit dem Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft der Uni ausgezeichnet. Die mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt seine Zusammenarbeit mit dem Bensheimer Unternehmen Sirona Dental Systems GmbH bei der Untersuchung der klinischen Relevanz der Magnetresonanztomographie (MRT) für dentale Anwendungen, besonders die Detektion von kariösen Läsionen.

    Die Technologie eignet sich aber auch zur Differenzierung von akuten und chronischen Entzündungen sowie zur Analyse von Kiefergelenksbewegungen. Ein großer Vorteil für die Patienten: Die verglichen mit der Röntgendiagnostik deutlich reduzierte Strahlenbelastung.
    „Mittelfristiges Ziel ist nun die Entwicklung eines Prototyps für dentale Anwendungen“, sagt der 47-jährige Wissenschaftler, im klinischen Alltag eigentlich spezialisiert auf Forschungsaufgaben im Zusammenhang mit der Koronar- und Herzbildgebung. Insofern sei der Ausflug in die Zahnmedizin eher dem Zufall geschuldet gewesen. Allerdings: „Die Anforderungen bei der Darstellung von Zähnen, vor allem der hier enthaltenen Mineralien, ist vergleichbar jenen bei kalzifizierten Gefäßen, für die wir eine spezielle Technologie entwickelt haben.“
    Unabhängig davon: „Der MRT-Prototyp für die Zahnmedizin wäre ein weltweit einzigartiges Produkt“, erklärt Rasche nicht ohne Stolz, ein bemerkenswerter Erfolg auch für das beteiligte Unternehmen „als Technologieführer der Dentalindustrie“. Immerhin habe Sirona, 1997 aus der Siemens AG hervorgegangen und mit rund 2400 Mitarbeitern Weltmarktführer in der Zahnmedizintechnik, in die 2007 begonnene Kooperation bisher Forschungsmittel im sechsstelligen Bereich investiert.
    Die realistische Perspektive für den Dental-MRT basiert Professor Rasche zufolge auf einer klinischen Studie mit 50 Patienten, vor Ort durchgeführt in Zusammenarbeit mit Professor Bernd Haller, Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik für Zahnerhaltungskunde und Paradontologie. „Wir konnten dabei zeigen, dass die Detektion von kariösen Veränderungen in den Zähnen mittels der MRT mit hoher Sensitivität erfolgen kann“, berichtet Volker Rasche. Insbesondere sei belegt worden, dass in vielen Fällen problematische Diagnosen wie zum Beispiel Sekundärkaries, das heißt kariöse Schädigungen unter Füllungen, mit dem neuen Verfahren besser diagnostizierbar seien als mit den herkömmlichen klinischen Methoden. Gleiches gelte für okkulte Karies, Schäden ohne Einbruch des Zahnschmelzes also. Und nicht zuletzt könne die Dimension der Läsion mit MRT präziser bestimmt werden.
    „Weitere diagnostische Anwendungen in der Kieferorthopädie sind durchaus denkbar“, so der auch international renommierte Experte, seit 2005 Professor für kardiovaskuläre MRT in Ulm, zuvor neben Lehraufgaben an verschiedenen Universitäten mit Leitungsfunktionen in der Industrieforschung betraut, zuletzt überdies am Massachusetts General Hospital in Boston/USA. Die Vorteile der dentalen MRT-Technologie, inzwischen auch auf internationalen Konferenzen vorgestellt, in namhaften Journalen publiziert und durch mehrere internationale Patentanmeldungen geschützt, seien unbestritten, sagt Volker Rasche, „limitierender Faktor sind momentan die Kosten der MRT“.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Volker Rasche, Tel. 0731/500-45014 oder volker.rasche@uniklinik-ulm.de


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    Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können kariöse Veränderungen in Zähnen mit hoher Sensitivität analysiert werden. Das hat eine klinische Studie an der Universität Ulm belegt.
    Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können kariöse Veränderungen in Zähnen mit hoher Sensitivitä ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können kariöse Veränderungen in Zähnen mit hoher Sensitivität analysiert werden. Das hat eine klinische Studie an der Universität Ulm belegt.


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