Was genau unterscheidet den Menschen von anderen Primaten? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler und Philosophen seit Jahrhunderten. In Bezug auf körperliche Merkmale, die üblicherweise zu Charakterisierung biologischer Spezies verwendet werden, weisen Menschen außer dem aufrechten Gang wenig Spektakuläres auf. Seit der Sequenzierung des Genoms von Schimpansen in 2005 wissen wir auch, dass die genetischen Unterschiede zum Menschen viel geringer sind, als die genetischen Besonderheiten, die andere Artenpaare voneinander abgrenzen. Die wirklich herausragenden Eigenheiten des Menschen finden sich daher in seinem Verhalten! Im Rahmen der 6. Göttinger Freilandtage werden diese Merkmale vom 11.-14. Dezember von renommierten Evolutionsforschern diskutiert.
Da eine Charakterisierung und Analyse menschlicher Besonderheiten einer vergleichenden Perspektive bedarf, kommen in Göttingen mehr als 200 Primaten- und Evolutionsforscher sowie Anthropologen und Psychologen aus dem In- und Ausland zusammen, um über den aktuellen Forschungsstand zum Verhalten von menschlichen und nicht-menschlichen Primaten und dessen Bestimmungsfaktoren zu diskutieren. Im Mittelpunkt der internationalen Tagung stehen vergleichende Studien zu sozialen, kulturellen, und kognitiven Verhaltensanpassungen. Die Experten gehen dabei einerseits der Frage nach, ob mit Hilfe von Evolutionstheorien menschliche Verhaltensmerkmale, die dem Überleben, der Gruppenverteidigung oder der Reproduktion dienen, erklärt werden können. Andererseits liefert dieser vergleichende Ansatz die Möglichkeit, Verhaltensmerkmale, die den Menschen von anderen Primaten unterscheiden, zu identifizieren und genau zu charakterisieren.
Bei den vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten 6. Göttinger Freilandtagen werden 15 eingeladene Redner aus aller Welt über den Stand der Forschung auf dem Gebiet "Evolution des Sozialverhaltens von Menschen und Primaten" referieren. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem Themen wie Geschlechtsunterschiede und Fortpflanzungsstrategien, Ursachen von Krieg, Kognition und die Bedeutung von Sprache sowie die Interaktion von Kultur und Evolution.
Bei den Göttinger Freilandtagen handelt es sich um einen Kongress, bei dem alle zwei Jahre eine aktuelle Frage aus dem Bereich der Evolution und des Verhaltens von Primaten thematischer Schwerpunkt einer mehrtägigen Veranstaltung ist. Die weltweit führenden Experten beleuchten dabei das jeweilige zentrale Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln. Die Freilandtage werden vom Göttinger Professor Peter Kappeler und den Mitarbeitern seiner Abteilung Verhaltensökologie & Soziobiologie am DPZ organisiert.
Die interessierte Presse hat am Donnerstag, den 13. Dezember von 15:00-16:00h Gelegenheit, sich gezielt mit einzelnen Referenten zu unterhalten.
Veranstaltung: 6. Göttinger Freilandtage
Ort: Hörsaal des MPI für biophysikalische Chemie, Am Fassberg, Göttingen
Zeit: 11.-14.12.2007
Kontaktperson: Prof. Dr. Peter Kappeler, pkappel@gwdg.de, 0551-3851-284 oder 0551-397317
http://www.soziobio.uni-goettingen.de/welcome.html Ausführliches Programm
http://dpz.eu/ Deutsches Primatenzentrum
Logo der 6. Göttinger Freilandtage
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Psychologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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