Der Atheismus findet kaum Anhänger in der Bevölkerung
Kölner Soziologe verantwortet deutschen Teil der Europäischen Wertestudie 2008 (Offizielle Vorstellung am 11.12.2008)
Wie ist die Haltung der Deutschen zur Religion? Das untersuchte der Kölner Soziologe Professor Dr. Wolfgang Jagodzinski in einer ersten Auswertung des deutschen Teils der Europäischen Wertestudie 2008.
Er stellt fest, dass trotz verstärkter öffentlicher Aktivitäten der Atheisten die Zahl der Menschen, die sich als überzeugte Atheisten bezeichnen, seit 1981 kaum zugenommen hat. Insgesamt bleibt der Anteil dieser Gruppe in Westdeutschland weit unter 10 Prozent. In Ostdeutschland liegt der Prozentsatz allerdings bei über 20 Prozent - das ist nach den Ergebnissen der bisherigen Studien auch im internationalen Vergleich ein hoher Wert.
Ganz generell erweisen sich die religiösen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland als erstaunlich stabil. Es könnte sogar sein, dass religiös-weltanschauliche Orientierungen künftig regionale Identifikation verstärkt. Denn während in Ostdeutschland die Wichtigkeit von Religion sinkt, verzeichnen wir in den katholischen Bundesländern Bayern und Rheinland-Pfalz eine schwache Zunahme. Ob dies allerdings zu einem Erstarken der Kirche führt, ist eine offene Frage. Über 20 Prozent der Befragten in Ost und West bezeichnen sich zwar als nicht als religiös, haben aber zumindest Interesse an heiligen und übernatürlichen Dingen.
Am 11. Dezember werden in einem Hearing des Europäischen Parlaments in Brüssel die Ergebnisse der Europäischen Wertestudie 2008 vorgestellt. Näheres zu dieser Sitzung erfahren Sie auf der Homepage der Europäischen Wertestudie www.europeanvalues.nl unter Events.
Die Europäische Wertestudie wird im Jahre 2008 nach Erhebungen in den Jahren 1981, 1990 und 1999 zum vierten Mal durchgeführt. Befragt wird ein repräsentativer Querschnitt der über 18 Jahre alten Bürger in allen europäischen Ländern zu ihrem persönlichen Befinden, Familie, Religion, Arbeit, Beruf, Politik und Gesellschaft. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse sollen Stabilität und Wandel der europäischen Wertvorstellungen in den letzten Jahrzehnten ermittelt werden.
Bei Rückfragen: Professor Dr. Wolfgang Jagodzinski,
E-Mail: jagodzinski@za.uni-koeln.de;
Tel.: 0221 470 4508
Internet: www.europeanvalues.nl
Verantwortlich: Dr. Patrick Honecker
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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