Die Grenze zwischen Wissenschaft und Fiktion spielt in der Klimaforschung heute eine wichtige Rolle, wurde aber bisher kaum je thematisiert. In seinem Vortrag am 20. Oktober 2009 beleuchtet der Historiker Franz Mauelshagen, Koordinator des Forschungsschwerpunkts "KlimaKultur" am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), das Szenario des rapiden Klimawandels, das von Filmemachern wie Politikern aufgegriffen worden ist. Die Veranstaltung ist Teil einer vom Verein zur Förderung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen initiierten Vortragsreihe.
Das Klimasystem ist komplex und verändert sich nicht linear. Zu den Szenarien für eine sprunghafte Veränderung gehört die Möglichkeit eines rapiden Klimawandels ("rapid climate change"). Die Erdgeschichte hält verschiedene Beispiele dafür bereit. Das Klima hat sich schon häufiger innerhalb eines Jahrhunderts oder sogar eines Jahrzehnts um mehrere Grad Celsius erwärmt oder abgekühlt. Die Folgen wären heute vermutlich katastrophal. Tatsächlich ist "rapid climate change" wohl die bedrohlichste Möglichkeit, die an einem Umkipp-Punkt des Klimasystems infolge der Erwärmung eintreten könnte. Sie käme der gängigen Vorstellung einer Naturkatastrophe wohl am nächsten - verglichen mit einem langen und schleichenden Anstieg der Temperaturen. "Rapid climate change" hat vor allem um die Jahrtausendwende die Gemüter bewegt. Roland Emmerich hat das Thema in seinem Film "The Day After Tomorrow" aufgegriffen. Auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos war "rapid climate change" Thema; und sogar die Bush-Regierung interessierte sich dafür, weil sie die Sicherheit der USA bedroht sah. "Rapid climate change" hat die Phantasie bewegt. Tatsächlich ist es aber ein Szenario mit großer Nähe zum Science Fiction.
Referent:
Dr. Franz Mauelshagen ist Research Fellow und Koordinator des Forschungsschwerpunkts "KlimaKultur" am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen.
Datum: 20. Oktober 2009, 18:30 Uhr
Ort: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestraße 31, 45128 Essen
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Kontakt:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.
Weitere Informationen im Internet:
http://www.kulturwissenschaften.de/home/veranstaltung-228.html
Über den Verein zur Förderung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI):
Der Förderverein des KWI unterstützt das Forschungskolleg bei der interdisziplinären Grundlagenforschung in den Kulturwissenschaften, insbesondere auch bei der öffentlichen Präsentation der Forschungsergebnisse. Er fördert die interuniversitäre Arbeit des Instituts und den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Kulturwissenschaften. Weitere Informationen zum Verein im Internet: www.kulturwissenschaften.de/home/foerderverein.html
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), zu der sich die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder kollektive Erinnerung, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, soziale Verantwortung und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Meer / Klima
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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