Verfahren zur Herstellung von Radionukliden für die Diagnose neuroendokriner Tumorzellen ausgezeichnet
(Mainz, 25. Februar 2010, lei) Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH hat den Mainzer Kernchemiker Frank Rösch mit dem Erfinderpreis 2010 ausgezeichnet. Rösch erhält den Preis für ein Verfahren zur einfachen und effektiven Herstellung von Gallium-68, das in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt wird. Damit können unter anderem neuroendokrine Tumoren wesentlich besser und früher als bisher erkannt werden. Der Preis wurde am Mittwoch bei einer Feierstunde in Mainz durch den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik Hering übergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die PET bietet große Chancen, um gestörte Stoffwechselvorgänge, wie sie typischerweise bei Tumorerkrankungen auftreten, frühzeitig sichtbar zu machen. Dabei kommen moderne Radiopharmaka zum Einsatz. Diese Radiopharmaka sind allerdings meistens mit radioaktiven Nukliden markiert, die nur extrem aufwendig und sehr kostenintensiv an wenigen Orten in Deutschland hergestellt werden können, die über ein entsprechendes Großgerät, das Zyklotron, verfügen. Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch vom Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat nun ein Verfahren entwickelt, um Gallium-Radionuklide von handelsüblichen Radionuklidgeneratoren auf einfache und kostengünstige Weise aufzureinigen. Deren Einsatz wird damit in jeder nuklearmedizinischen Praxis möglich.
Ein zentrales Anwendungsgebiet für mit Gallium-68 markierte Radiopharmaka ist derzeit die Diagnostik neuroendokriner Tumorzellen, wie sie im Magen-Darm-Trakt, in der Lunge und der Bauchspeicheldrüse, aber auch als Metastasen im Knochengewebe auftreten können. Dabei zeigen sich die mit Gallium-68 markierten Verbindungen in der PET-Darstellung den bisherigen Verfahren weit überlegen. Es ist unter anderem auch Röschs Erfindung zu verdanken, dass sich die Gallium-68-Variante mittlerweile als neuer Standard etabliert hat und weltweit bei mehreren tausend Patientenstudien eingesetzt wird. Eine Reihe weiterer Studien soll zeigen, ob Gallium-68-Radiopharmaka auch bei der Diagnose anderer Tumorerkrankungen hilfreich sind.
Frank Rösch ist seit 1996 Professor für Kernchemie am Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Forschungsschwerpunkt radiopharmazeutische Chemie. Er ist Mitglied der Arbeitsgruppe Radiopharmaka beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Koordinator mehrerer europäischer Netzwerke zur radiopharmazeutischen Chemie für Diagnostik und Therapie.
Kontakt und Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch
Institut für Kernchemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-25302
Fax 06131 39-24692
E-Mail:frank.roesch@uni-mainz.de
http://www.kernchemie.uni-mainz.de/
http://www.uni-mainz.de/FB/Chemie/AK-Roesch/index.php
http://www.isb.rlp.de/
Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch
Foto: privat
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Verteilung von Metastasen primär neuroendokriner Tumoren im Knochen, dargestellt von drei verschiede ...
Abb.: Institut für Kernchemie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Medizin
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch
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Verteilung von Metastasen primär neuroendokriner Tumoren im Knochen, dargestellt von drei verschiede ...
Abb.: Institut für Kernchemie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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