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30.05.2011 13:07

Wissenschaftsrat: Klassik Stiftung Weimar - Positive Entwicklung, aber noch viel zu tun

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Die Klassik Stiftung Weimar gehört zu den herausragenden Einrichtungen, die sich mit der Bewahrung und Erforschung deutscher Kulturgeschichte befassen. Zu ihren Beständen gehören das Goethe- und Schiller-Archiv, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 21 Schlösser, Museen und Gedenkstätten sowie sechs Parkanlagen.

    Es ist der Stiftung bislang, bei aller Leistungsstärke im Einzelnen, noch nicht gelungen, ein Gesamtkonzept mit eindeutigen Schwerpunkten zu entwickeln, das die Forschungs-, Bildungs-, Sammlungs- und Öffentlichkeitsarbeit in einen sinnvollen Zusammenhang bringt und zugleich mit der vorhandenen Baukonzeption verknüpft. Um den Standort Weimar in seiner gesamten Bedeutung für die deutsche Geschichte zu erfassen und ihn damit auch einem jüngeren Publikum nahe zu bringen, muss ein solches Gesamtkonzept den Bogen von der Weimarer Klassik bis in die Gegenwart schlagen. Zu diesem Ergebnis gelangt der Wissenschaftsrat in seiner aktuellen Stellungnahme zur Klassik Stiftung Weimar. Für dringend erforderlich hält er überdies den Bau eines Museumsdepots und die Sanierung des Goethe- und Schiller-Archivs. Außerdem sollte sich die Stiftung im wissenschaftlichen Bereich stärker mit anderen Einrichtungen vernetzen und das Forschungsgebiet Bauforschung aufbauen.

    „Aus wissenschaftlicher Sicht hat sich die Stiftung seit dem letzten Besuch des Wissenschaftsrates im Jahr 2004 deutlich positiv weiter entwickelt“, erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt. Dies gelte insbesondere für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Goethe- und Schiller-Archiv, die herausragende Forschungsleistungen erbringen. „Viele Schwierigkeiten der Klassik Stiftung Weimar hängen damit zusammen“, so Marquardt weiter, „dass der Stiftung die notwendigen Mittel fehlen, um ihren umfangreichen Aufgaben angemessen nachkommen zu können.“ Die Lösung dieses Problems setzt aus Sicht des Wissenschaftsrates zunächst voraus, dass die Stiftung selbst eine effizientere Planung und Prioritätensetzung vornimmt. Zudem sind von Seiten der Zuwendungsgeber ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um damit die Museums- und Ausstellungskonzeptionen zu realisieren, das Zentrum für Klassikforschung auszustatten sowie das Weimarer Stadtschloss zu renovieren. Auch der Marketing- und der Erwerbungsetat sollten erhöht werden.

    Eine raschere Überwindung der bestehenden strukturellen und systematischen Probleme der Stiftung erhofft sich der Wissenschaftsrat von der Einrichtung eines Verbundes. Er empfiehlt den Zuwendungsgebern zu prüfen, ob die Klassik Stiftung Weimar gemeinsam mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in einen Verbund zusammengeführt werden kann. Diese drei, national wie international bedeutenden Einrichtungen sind zentrale Orte für die Bewahrung, Pflege, Erschließung und Erforschung der deutschen literarischen und intellektuellen Tradition seit dem ausgehenden Mittelalter. Ihre Forschungsarchive und -bibliotheken könnten auf diese Weise ihre bereits bestehende Kooperation institutionell festigen, international noch sichtbarer werden und gemeinsam zu einer deutlichen Stärkung der Geisteswissenschaften beitragen. Die Einrichtungen des Verbundes sollten ihre rechtliche Eigenständigkeit behalten. Ihre Finanzierungsstrukturen und institutionellen Verfassungen sollten so gestaltet werden, dass eine verlässliche und angemessene Finanzausstattung und eine funktionsfähige Organisation jeweils sichergestellt sind. Der Wissenschaftsrat regt weiterhin an zu prüfen, ob die bundesseitige Zustimmung für diese drei Einrichtungen auf das Bundesministerium für Bildung und Forschung übertragen werden sollte.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1311.pdf - Pressemitteilung
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1242-11.pdf - Stellungnahme zur Klassik Stiftung Weimar


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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