Kleist-Briefe werden in Krakau erstmals ausgestellt
Partnerprojekt zwischen Krakau und Köln präsentiert berühmte Briefe dieses Vordenkers der Moderne
Zum ersten Mal wird einer breiten Öffentlichkeit eine umfangreiche Auswahl der etwa hundert Kleist-Briefe präsentiert, die als Teil der sogenannten „Berlinka“ durch Kriegswirren aus der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek Berlin nach Krakau kamen. Darunter befinden sich Kleists erster erhaltener Brief aus seiner Zeit als Kindersoldat in den Revolutionskriegen, die berühmten Briefe an die Verlobte Wilhelmine von Zenge, die Halbschwester Ulrike von Kleist und andere Familienmitglieder, außerdem der einzige erhaltene Brief Goethes an Kleist und Dokumente zu seinem Selbstmord. Sie enthalten u.a. Kleists Idee eines Lebensplans und sein Scheitern in der Kant-Krise, Berichte über seinen rätselhaften Würzburg-Aufenthalt, seine Reisen in das revolutionäre Frankreich und die Schweiz. Damit dürfte die Köln-Krakauer Ausstellung in der Jagiellonen-Bibliothek Krakau zu den bedeutendsten Ereignissen im Gedenkjahr zu Kleists 200. Todestag zählen.
Zum Partnerprojekt der Universität zu Köln mit der Jagiellonen-Universität Krakau gehört neben dieser Ausstellung, die am 28. September 2011 um 14:30 Uhr eröffnet wird, eine begleitende Tagung zu „Heinrich von Kleist und die Briefkultur um 1800“ vom 27. bis 30. September 2011. Tagung und Ausstellung sind ein Ergebnis der langjährigen Senatspartnerschaft der Universität zu Köln mit der Jagiellonen-Universität Krakau. Die Idee dazu entstand bei der letzten Köln-Krakauer Partnerschaftstagung der germanistischen Institute 2007, bei der aus Köln auch Dr. Ingo Breuer als Referent eingeladen war. Breuer arbeitete als Redakteur des Kleist-Jahrbuchs beim Präsidenten der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, Professor Günter Blamberger, und ist mittlerweile Mitglied im erweiterten Vorstand der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, Mitherausgeber des Kleist-Jahrbuchs und Herausgeber des Kleist-Handbuchs. In Zusammenarbeit mit den Krakauer Germanisten Dr. habil. Katarzyna Jaśtal, einer ehemaligen Kölner Humboldt-Stipendiatin, und Dr. Paweł Zarychta und tatkräftig durch die Jagiellonen-Bibliothek unterstützt wurden Originalbriefe von Kleist und Autoren aus seinem Umfeld (Rousseau, Goethe, E.T.A. Hoffmann, Jean Paul, Byron, Mickiewicz, Chopin u.a.), Kupferstiche und Briefromane ausgewählt und die Ausstellung, der Katalog und die Tagung konzipiert.
Gefördert wird dieses Projekt u.a. von der Kölner „Dorothee Wilms-Stiftung“, aus Mitteln der Partnerschaftsprogramme beider Universitäten, des Krakauer Germanistik-Instituts, „KölnAlumni – Freunde und Förderer der Kölner Universität“ und die Tagung zudem durch die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung.
AUSSTELLUNG: Biblioteka Jagiellońska, ul. Oleandry 3, Ausstellungsraum, Eröffnung: 28.09.2011, 14:30 Uhr, Öffnungszeiten: 29.09.2011 bis 28.10.2011, Mo-Mi 10-15 Uhr, Do-Fr 10-17 Uhr, Eintritt frei
TAGUNG: Jagiellonen-Universität Krakau, 27.09. bis 30.09.2011, Anmeldung erforderlich, Tagungsgebühr
WEITERE INFORMATIONEN: http://www.kleist2011.pl
Bei Rückfragen: Dr. Ingo Breuer, 470-4176, ingo.breuer@uni-koeln.de
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