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30.09.2011 12:37

Neuer Direktor am Institut für Europäische Geschichte

Stefanie Wiehl Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Europäische Geschichte

    Prof. Dr. Johannes Paulmann tritt am 1. Oktober 2011 sein neues Amt als Direktor des Instituts für Europäische Geschichte (IEG), Abteilung für Universalgeschichte, in Mainz an.

    Prof. Dr. Johannes Paulmann tritt am 1. Oktober 2011 sein neues Amt als Direktor des Instituts für Europäische Geschichte (IEG), Abteilung für Universalgeschichte, in Mainz an. Das außeruniversitäre Forschungsinstitut beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen des modernen Europa. »Das IEG ist eine einzigartige Einrichtung in Deutschland«, findet Johannes Paulmann. »Eine schönere Position, in der sich epochenübergreifend zur Geschichte Europas arbeiten lässt, kann ich mir nicht vorstellen.« Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Kirchen- und Theologiehistorikern innerhalb des Instituts und mit den zahlreichen wissenschaftlichen Partnern in Deutschland, Europa und der weiteren Welt. Besonders reizvoll ist für ihn, dass das Institut neben den eigenständigen und kooperativen Forschungsvorhaben durch sein internationales Stipendienprogramm und ein von der DFG gefördertes Graduiertenkolleg den wissenschaftlichen Nachwuchs direkt fördert. »Das hält das Institut jung«, meint er, weil so immer wieder neue Fragen gestellt und unerwartete Antworten zu den europäischen Erfahrungen in der Neuzeit gefunden werden.
    Mit seinem Forschungsschwerpunkt in der europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie dem besonderen Interesse an interkulturellem Austausch und transnationalen Entwicklungen stärkt Johannes Paulmann das grenzüberschreitende Forschungsprofil des IEG. Er studierte in München und Leicester und arbeitete zunächst in der Erwachsenenbildung sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Tübingen, München und London. Nach seiner Promotion mit einer Arbeit zur britischen Sozial- und Wirtschaftspolitik zwischen Weltwirtschaftskrise und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg habilitierte er sich zur Geschichte der Monarchie im europäischen Staatensystem vom Ende des Ancien Régime bis 1914. Das Werk mit dem Titel »Pomp und Politik« erhielt den Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands. Johannes Paulmann lehrte von 2000-2002 als Professor in München. Anschließend war er erster Inhaber des Helmut Schmidt-Lehrstuhls für Internationale Geschichte an der heutigen Jacobs University Bremen, bevor er 2006 auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte in Mannheim wechselte. Dort engagierte er sich als Dekan universitätspolitisch erfolgreich für den Erhalt und die Stärkung der Geisteswissenschaften. Als Gastprofessor hielt er sich an der Emory University in Atlanta, der London School of Economics und am Magdalen College in Oxford auf.
    Im Mittelpunkt der Forschungen von Johannes Paulmann steht in den nächsten Jahren die Frage nach den europäischen Herausforderungen und dem Beharrungsvermögen der Staaten und Gesellschaften, angesichts inner- und außereuropäischer Entwicklungen, die ihre Bedeutung und ihren vorgestellten Charakter zu bedrohen schienen. Welche Prozesse der Aneignung, des Bewahrens und der Selbstbehauptung sicherten das »Obenbleiben« Europas bis weit ins 20. Jahrhundert? Gegenwärtig schreibt Johannes Paulmann eine Geschichte Europas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der globale Vorherrschaft und Fortschrittsglaube noch die europäischen Gesellschaften prägten, an dessen Ende sich aber die künftigen Verschiebungen bereits abzuzeichnen begannen.
    Im IEG will der neue Direktor zwei Akzente setzen. Zum einen sollen die europäischen Außenbeziehungen als eine wesentliche Dimension der Geschichte des Kontinents systematisch berücksichtigt werden. Mit der Geschichte der internationalen humanitären Hilfe untersucht er selbst ein Feld, auf dem europäische Ideale und Interessen in ungleichen Beziehungen zu anderen Teilen der Welt spannungsreich miteinander verknüpft waren. Zum anderen bilden die Gemengelage von säkularen und religiösen Akteuren, Ideen und Werthaltungen ein Kennzeichen des neuzeitlichen Europas, das Johannes Paulmann gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Irene Dingel, der Direktorin des Instituts in der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, in seiner langfristigen Entwicklung erforschen möchte.
    Der Wechsel in der Institutsleitung geht der avisierten Aufnahme des IEG in die Leibniz-Gemeinschaft zum Januar 2012 voraus. Das IEG verdankt diese Mitgliedschaft seiner ausgezeichneten Entwicklung in den letzten Jahren sowie der Steigerung seines internationalen Renommees. Die beiden Direktoren wollen die »singuläre Position«, welche dem IEG in der deutschen und internationalen historischen Forschung vom Wissenschaftsrat attestiert wurde, weiter ausbauen.
    Johannes Paulmann wird am 17. Oktober 2011 um 11 Uhr im IEG in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig mit der Berufung zum Direktor wird er zum Professor der Universität Mainz am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften ernannt. Am IEG löst er Prof. Dr. Heinz Duchhardt ab, der seit 1994 die Abteilung für Universalgeschichte leitete. Heinz Duchhardt wird am 29.11.2011 im Rahmen eines Festaktes offiziell verabschiedet.

    Kontakt:
    Institut für Europäische Geschichte
    Veranstaltungen / Öffentlichkeitsarbeit
    Alte Universitätsstraße 19
    55116 Mainz
    Tel.: 06131-3939365
    E-Mail: ieg4@ieg-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ieg-mainz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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