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08.11.2011 08:27

Neues Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Karl Jaspers-Gesamtausgabe

Dr. Herbert von Bose Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Akademie der Wissenschaften
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

    Neues Forschungsvorhaben: Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften startet 2012 an den Universitäten Heidelberg und Oldenburg eine kommentierte "Karl Jaspers-Gesamtausgabe"

    Am 7. November 2011 wurde auf der "Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz" des Bundes und der Länder (GWK) in Berlin das Akademienprogramm 2012 der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften mit einem Etat von 54,4 Millionen Euro beschlossen. Das Akademienprogramm, das sich der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes verpflichtet hat, ist das größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm Deutschlands. Es wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Betreut werden die Forschungsvorhaben durch die acht deutschen Wissenschaftsakademien. Das Vorhaben "Karl Jaspers – Kommentierte Gesamtausgabe" ist eines von insgesamt neun für 2012 neu bewilligten und wird von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften betreut.

    Karl Jaspers gehört neben Edmund Husserl, Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer zu den prägenden deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Am 23. Februar 1883 in Oldenburg geboren, studierte er zunächst Jurisprudenz in Heidelberg und München, anschließend Medizin in Berlin, Göttingen und Heidelberg. Seit 1908 war Jaspers in Heidelberg zunächst als Psychiater tätig, nach seiner Habilitation 1913 lehrte er an der Ruprecht-Karls-Universität - zuerst Psychologie, seit 1920 dann als Professor für Philosophie. Nach dem Ausschluss aus der Universitätsverwaltung (1933), der Zwangspensionierung (1937) und einem Publikationsverbot (1938) durch die Nationalsozialisten wurde Jaspers 1945 in seine Universitätsämter wieder eingesetzt. Überdies wirkte er als Mitglied im 13er-Ausschuss am Wiederaufbau der Universität mit. 1948 folgte er einem Ruf nach Basel, wo er 1969 starb. Nun kehrt er postum zurück: an seine erste akademische Wirkungsstätte nach Heidelberg und an den Ort seiner Kindheit und Jugend nach Oldenburg.
    Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften beginnt 2012 ein groß angelegtes Editionsprojekt, nämlich die kommentierte Gesamtausgabe der Werke, des Nachlasses und der Briefe von Karl Jaspers in über 50 Bänden. Die auf 18 Jahre geplante Ausgabe wird in Kooperation mit der Baseler Karl-Jaspers-Stiftung an den Universitäten Heidelberg und Oldenburg erstellt. Das Vorhaben leiten die Heidelberger Professoren Thomas Fuchs (Psychiatrie/Philosophie) und Jens Halfwassen (Philosophie). Mitwirkende sind die Professoren der Philosophie, Anton Hügli (Basel), Kurt Salamun (Graz) und Reinhard Schulz (Oldenburg) sowie Dr. Dr. h. c. Hans Saner, der letzte persönliche Assistent von Karl Jaspers.
    Die Herausgeber werden auf den im Deutschen Literaturarchiv Marbach verwahrten Nachlass und auf die in Oldenburg im künftigen Karl Jaspers-Haus untergebrachten über 11.000 Bände der Jasperschen Forschungsbibliothek zugreifen. Das Karl Jaspers-Haus in Oldenburg wird mit der Bibliothek exzellente Arbeitsbedingungen für externe Forscherinnen und Forscher sowie für die neu eingerichtete Heisenbergprofessur bieten.
    Während der Heidelberger Editionsschwerpunkt auf die klinischen und philosophischen Schriften gerichtet ist, stehen in Oldenburg in idealer Ergänzung zum Hannah-Arendt-Zentrum Jaspers’ politische Schriften im Fokus des editorischen Interesses.

    Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 21 Forschungsvorhaben, in denen etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 260 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausragende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen.

    Forschungsstellenleiter:

    Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
    Universität Heidelberg
    Klinik für Allgemeine Psychiatrie
    Zentrum für Psychosoziale Medizin
    Voßstraße 4
    D-69115 Heidelberg
    thomas.fuchs@med.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Jens Halfwassen
    Universität Heidelberg
    Philosophisches Seminar
    Schulgasse 6
    D-69117 Heidelberg
    j.halfwassen@urz.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:

    Dr. Herbert von Bose
    Heidelberger Akademie der Wissenschaften
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Karlstraße 4
    69117 Heidelberg
    Telefon: 06221/54 34 00
    Fax: 06221/54 33 55
    herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de
    Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de

    Dr. Corinna Dahm-Brey
    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    Leiterin Presse & Kommunikation
    Tel.: 0441/798-2892
    Mobil: 0170 4570376
    Fax: 0441/798-5545
    corinna.dahm@uni-oldenburg.de
    www.uni-oldenburg.de/presse
    www.facebook.com/UniversitaetOldenburg


    Bilder

    Karl Jaspers
    Karl Jaspers
    Quelle: Foto: Karl Jaspers-Stiftung


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Psychologie, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Karl Jaspers


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