Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat seine Zustimmung gegeben
Am 20. November hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seine Zustimmung gegeben: Die bereits bestehenden Sonderforschungsbereiche (SFB) der Humboldt-Universität zu Berlin –„Ökonomisches Risiko“, „Transformationen der Antike“ und „Raum-Zeit-Materie: Analytische und Geometrische Strukturen“ – werden bis 2016 weiter gefördert.
Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“
Die Antike ist der wirkmächtigste und kontinuierlichste Traditionsentwurf Europas. Sich mit den Transformationen der Antike zu beschäftigen, gehört daher zum Kernbestand europäischer Selbstvergewisserung. Der SFB 644 untersucht dabei die Frage, wie sich die Wahrnehmung dieser Antike seit dem Mittelalter und bis in das 21. Jahrhundert hinein im Einzelnen verändert hat, welche Bedeutung und Wirkung sie in und für die nachantiken Epochen jeweils erlangen konnte. Analysiert wird die langsame, vom Mittelalter bis zur Moderne reichende Herausbildung des Wissenschaftssystems und die kulturelle Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften.
Der SFB644 „Transformationen der Antike“ wird in der 3. Förderphase 14 sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer in 18 Projekten mit rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vereinen, die sechs Fakultäten der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin sowie dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin entstammen.
Der Sonderforschungsbereich 647 „Raum-Zeit-Materie: Analytische und Geometrische Strukturen“
Die Projekte des Sonderforschungsbereiches lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: Gruppe A erforscht die Geometrie der Materie, Gruppe B die Evolution geometrischer Strukturen. Die Projekte der ersten Gruppe widmen sich der Entdeckung, dem Aufbau und der Klassifizierung spezieller geometrischer Strukturen, die von Interesse in der Stringtheorie und Kosmologie sind. Die zweite Gruppe von Projekten untersucht die speziellen Lösungen, Deformationen, Singularitätsbildungen und Stabilitätseigenschaften der relevanten partiellen Differentialgleichungen, auch mit einem Blick auf die in der ersten Gruppe diskutierten Probleme.
In dem seit 2005 existierenden SFB arbeiten theoretische Physiker und Mathematiker der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik Potsdam sowie der Universität Potsdam gemeinsam an grundlegenden Fragen der Gravitations- und Quantenfeldtheorie. Der SFB hat dabei eine zentrale Plattform für die Mathematische Physik im Raum Berlin/Potsdam geschaffen.
Ziele des Sonderforschungsbereiches sind neben der Forschung durch die bereits etablierten Wissenschaftler auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die internationale Zusammenarbeit.
Sonderforschungsbereich 649 „Ökonomisches Risiko“
Im SFB ist die Arbeit in drei unterschiedliche Teilbereiche aufgeteilt. Der Bereich A untersucht individuelle und vertragliche Antworten auf Risiken, während der Bereich B sich mit der quantitativen Modellierung von Finanzmärkten insgesamt und der dortigen Risikobewertung beschäftigt. Der Teilbereich C hingegen hat seinen Schwerpunkt im Bereich makroökonomische Risiken. Neu ist die Zusammenarbeit in sogenannten „Molekülen“, um die wissenschaftliche Zusammenarbeit noch intensiver zu fördern und gemeinsame Ergebnisse zu erzielen.
Eine zentrale Aufgabe des gesamten SFB übernimmt das Datenzentrum – das Research Data Center (RDC). Dieses bietet den Mitarbeitenden der Teilprojekte sowie Gästen des SFB und allen Studierenden den Zugriff auf umfangreiche Kapitalmarkt – und eine Vielzahl anderer ökonomischer Daten. Mit dem Research Data Center fördert der SFB die empirisch quantitative Forschung und nimmt damit weiterhin eine Vorreiterrolle in Deutschland ein.
Sonderforschungsbereich 1078 „Proteinfunktion durch Protonierungsdynamik“
Der SFB 1078 „Proteinfunktion durch Protonierungsdynamik“ wurde an der Freien Universität Berlin neu eingerichtet. Biologen und Chmeiker der Humboldt-Universität sind an dem SFB beteiligt. An der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Physik wurden in der
Vergangenheit einige grundlegende Prinzipien der Wirkungsweisen von
Eiweißen aufgeklärt. Die Forschung im SFB 1078 an den Grundlagen der Proteinfunktion kann langfristig von Nutzen sein, um neuartige Konzepte, wie beispielsweise die lichtgetriebene Wasserspaltung oder Sauerstoffreduktion technologisch umzusetzen.
Mit dem Programm SFB verfolgt die DFG das Ziel, wissenschaftlich anspruchsvolle, aufwendig und langfristig konzipierte, interdisziplinäre Forschungsvorhaben an Hochschulen zu fördern. Dazu sollen Hochschulen ihre vorhandenen Ressourcen bündeln, nach Möglichkeit mit institutionellen Mitteln neue Kapazitäten schaffen und diese mit zusätzlichen Mitteln aus dem Förderprogramm ergänzen. Eines der zentralen Prüfkriterien für die Förderung von Sonderforschungsbereichen ist die wissenschaftliche Qualität der Forschungsprojekte.
Kontakt
Prof. Dr. Johannes Helmrath
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Geschichtswissen¬schaften
Sprecher SFB 644 „Transformation der Antike“
Tel.: 030 2093-70537
E-Mail: helmrathj@geschichte.hu-berlin.de
Prof. Dr. Jochen Brüning
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Mathematik
Sprecher SFB 647 „Raum-Zeit-Materie: Analytische und Geometrische Strukturen“
Tel.: 030 2093-2522
E-Mail: bruening@mathematik.hu-berlin.de
Prof. Dr. Wolfgang Härdle
Humboldt-Universität zu Berlin
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Sprecher des SFB 649 „Ökonomisches Risiko“
Tel.: 030 2093-5630
E-Mail: haerdle@wiwi.hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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