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12.01.2017 13:38

Digital Enhancement: Zum Konstitutionsverhältnis von Mensch, Computer und Welt

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger in der Universität Witten/Herdecke am 19. Januar

    „Digital Enhancement: Zum Konstitutionsverhältnis von Mensch, Computer und Welt“ ist der Titel der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger in der Universität Witten/Herdecke am 19. Januar ab 19:15 Uhr in Raum 1.181. Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger ist an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) seit dem letzten Semester zuständig für die
    Philosophie digitaler Medien, sie lehrt und forscht zum Wandel von Wissenschaft und Gesellschaft durch den Computer und das Internet.

    In ihrer Antrittsvorlesung fragt sie, wer hier eigentlich wen digitalisiert: In den Anfängen der Computerentwicklung ging es darum, den Computer über Lochkarten und Maus für den Menschen bedienbar zu machen, heute – in Zeiten von Big Data Analyse und computerisierten Hochfrequenz-Börsenhandel – kommen die Maschinen auch ohne Menschen ganz gut zurecht. Mehr noch, man kann schon fast fragen, ob wir Menschen nicht eher als Parasiten in einem Paralleluniversum der Maschinen hausen?

    Aber was genau passiert da? Die Menschen werden zum einen unwichtiger für die Abläufe, aber wir werden darüber hinaus auch zum Datenmaterial. In philosophischer Perspektive verändert sich unser technisches Selbstverständnis, der Mensch ist nicht mehr Mittelpunkt und Beherrscher der Technik, sondern deren Gegenstand. Für Gramelsberger ein Vorgang, der ungeheuerlicher nicht sein könnte, bestimmte die Techné neben der Theoria seit Aristoteles das genuin menschliche Grundverhältnis zur Welt.

    Und dann wird es abstrakt, wie so oft in der Philosophie: Vernetzte, digitale Technologien folgen keiner Objektlogik mehr, sondern einer Logik der instantanen Transmission, oder noch abstrakter, einer Logik des Dazwischen, also des Medialen in seiner Reinform. In den 50er bis 90er Jahren, in der Digitalisierung 1.0 wurden alle Objekte und Inhalte zu Medien, die man in das Supermedium Computer stopfen konnte. Heute, die Digitalisierung 2.0 medialisiert den Computer selbst in seiner computationalen Form. Der Computer ist nicht mehr nur Supermedium für digitalisierte Objekte und Inhalte; das Computationale selbst wird zum Gegenstand der Medialisierung. Das klingt erst einmal paradox, doch was das für uns jetzt und in Zukunft bedeuten wird, verspricht Prof. Gramelsberger in der Antrittsvorlesung zu erklären.

    Weitere Informationen bei Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger, 02302 / 926-894, Gabriele.Gramelsberger@uni-wh.de

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.


    Bilder

    Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger
    Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger


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