idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.01.2017 11:45

Neue Therapiemöglichkeit für Patienten mit Morbus Waldenström

Maria Delles Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Ulm

    Internationale Studie belegt Wirksamkeit eines neuen Medikaments für Patienten mit Morbus Waldenström.

    Hinter der Bezeichnung „Morbus Waldenström“ verbirgt sich eine seltene Erkrankung. Der Morbus Waldenström gehört zur Gruppe der langsam wachsenden sogenannten indolenten Lymphome. Die Patienten leiden häufig unter Blutarmut, aber auch Nervenschmerzen oder Blutungsneigungen, da das Lymphom immer das Knochenmark befällt und zudem einen Antikörper produziert, der sich gegen Thrombozyten oder Gerinnungsfaktoren und gesunde Nervenzellen richten kann. Eine internationale Studie am Universitätsklinikum Ulm belegt nun die Wirksamkeit eines neuen Medikaments für Patienten mit Morbus Waldenström.

    „Patienten, die an Morbus Waldenström leiden, werden normalerweise zunächst mit einer Kombination eines Antikörpers (Rituximab) und einer Chemotherapie behandelt“, erklärt Prof. Dr. Christian Buske, Leiter der Studie und Ärztlicher Direktor des Instituts für Experimentelle Tumorforschung am Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU Ulm). „Bei der Mehrheit der Patienten schlägt diese Therapie gut an, auch wenn so bislang keine Heilung erzielt werden konnte. Bei einem Rückfall reagiert allerdings ein kleiner Teil der Patienten nicht mehr auf den Antikörper“. Für diese Patienten sind neue Therapieansätze dringend notwendig. In der jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Oncology erschienenen Studie konnte erstmalig gezeigt werden, dass diese Patientengruppe sehr gut auf das in Tablettenform verfügbare Medikament Ibrutinib anspricht.
    Das Medikament blocke gezielt ein Wachstumsprotein beim Morbus Waldenström und hemmt so letztlich das Lymphomwachstum. In der Studie sprachen über 80% der Patienten auf die Therapie an, meistens bereits nach wenigen Wochen. Die Therapie wurde gut vertragen, Nebenwirkungen, die von diversen Chemotherapien bekannt sind, wurden nicht beobachtet. Die behandelten Patienten zeigten innerhalb von wenigen Wochen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. „Wir freuen uns, dass wir die Wirksamkeit dieses neuen Medikamentes, das diesen Patienten in Zukunft helfen wird, belegen konnten“, so Prof. Dr. Buske.

    Am Universitätsklinikum Ulm wird schon längere Zeit an neuen Therapieansätzen für Morbus Waldenström gearbeitet. Unter Leitung von Prof. Dr. Buske wurde 2014 ein neues europäisches Konsortium für den Morbus Waldenström gegründet („European Consortium for Waldenström’s Macroglobulinemia“, ECWM).
    Die Studie wurde unter dem Dach des ECWM in enger Zusammenarbeit mit dem CCCU Ulm und der Klinik für Innere Medizin III (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Hartmut Döhner) des Universitätsklinikums Ulm durchgeführt. Derzeit wird in einer weiteren Studie des Konsortiums untersucht, ob durch eine Hinzunahme des Rituximab Antikörpers die Wirksamkeit von Ibrutinib in der Erstlinientherapie weiter gesteigert werden kann.

    Mit freundlichen Grüßen
    Maria Delles

    Unternehmenskommunikation
    Universitätsklinikum Ulm
    Albert-Einstein-Allee 29
    D- 89081 Ulm

    Tel.: +49 - (0) 731 - 500.43.043
    Fax.:+49 - (0) 731 - 500.43.026
    Mail: maria.delles@uniklinik-ulm.de
    www.uniklinik-ulm.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-ulm.de
    http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/institute/experimentelle-tumorforschung.htm...


    Bilder

    Prof. Dr. Christian Buske
    Prof. Dr. Christian Buske
    Quelle: Universitätsklinikum Ulm


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Christian Buske


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).