Leistungen des Waldes, Holzartenbestimmung, neue Pflanzenbaukonzepte und ländliche Räume im Fokus
Welche Tücken es beim Verkauf von Musikinstrumenten gibt, in denen Palisanderholz verbaut ist, zeigt das Thünen-Institut auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Ebenso, wie man die regionale Herkunft von Tropenhölzern anhand spezieller Muster im Erbgut der Bäume ermitteln kann.
Die wichtigste und älteste Nahrungsmittel- und Agrarmesse der Welt wird vom 20. – 29. Januar 2017 mit ihrem breiten Angebot wieder Hunderttausende Besucher in ihren Bann ziehen. In der Halle des Bundeslandwirtschaftsministeriums (Halle 23a) setzt das Thünen-Institut einen Schwerpunkt im Ausstellungssegment Wald und Holz. Unter anderem stellt es dort aktuelle Ergebnisse der bundesweiten Bodenzustandserhebung im Wald vor, zum Beispiel die erstaunliche Tatsache, dass Waldböden genauso viel Kohlenstoff speichern wie die Bäume.
Apropos Kohlenstoff: Dass Bäume das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Luft in Biomasse umsetzen – Holz besteht rund zur Hälfte aus Kohlenstoff – und jeder, der langlebige Holzprodukte verwendet, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet, demonstrieren die Thünen-Wissenschaftler anhand von praktischen Beispielen. Auch um nachhaltige Forstwirtschaft geht es: Mit einer „Nachhaltigkeitswaage“ können Besucher auf spielerische Weise selbst erfahren, dass es unterschiedliche, teils konkurrierende Anforderungen an den Wald gibt, die alle im Gleichgewicht gehalten werden müssen, um die vielen Funktionen des Waldes zu gewährleisten.
Holzartenbestimmung und Herkunftskontrolle
Ein von der Decke herabhängender Gartenstuhl, eine Bohle aus Echtem Mahagoni und eine „aufgeschlitzte“ Gitarre umrahmen den Stand, an dem es um die Artbestimmung und Herkunftskontrolle von Holz geht. Seit 2013 dürfen in die EU nur legal eingeschlagene Hölzer und Holzprodukte eingeführt werden. Doch wie kann das überprüft werden? Deklarationspapiere sind bekanntlich geduldig. Das Thünen-Institut hat geeignete Methoden entwickelt und ist in der Lage, jedes weltweit gehandelte Holz eindeutig nach Art oder Gattung zu bestimmen und von vielen Hölzern auch die Herkunft nachzuweisen. Seine Expertise erstreckt sich auch auf hoch verarbeitete Produkte wie Papier oder Holzkohle. Es ist damit europaweit zum ersten Anlaufpunkt für Handelsunternehmen, Kontrollbehörden und NGOs geworden.
In den letzten Wochen hat es große Aufregung in der Musik-Branche gegeben, denn seit Jahresbeginn stehen die gesamten (mehr als 150) Palisander-Arten unter Artenschutz. In vielen Instrumenten, von Gitarren über Geigen bis Klarinetten, ist häufig Palisander verbaut, und Händler müssen jetzt für jedes dieser Instrumente Zertifikate beibringen. Am Stand des Thünen-Instituts erfahren Besucher Hintergründe und können sich Muster exotischer Hölzer anschauen.
Pflanzenbau 4.0
Wird bei der Bewirtschaftung der Felder die Tendenz zu immer größeren, leistungsfähigeren, aber auch schwereren Maschinen weitergehen? Ein Gemeinschaftsprojekt des Thünen-Instituts, des Julius Kühn-Instituts und der Technischen Universität Braunschweig zeigt ein mögliches alternatives Szenario auf, das durch die dynamische Entwicklung im Bereich der Digitalisierung greifbar erscheint: Die Bearbeitung der Ackerflächen mit autonomen, fahrerlosen (Klein-)Maschinen und Feldrobotern. Diese Maschinen können zum Beispiel die Saat oder Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen übernehmen und zu einer grundlegend anders gestalteten Agrarlandschaft führen. Modellhaft wird dies an einem Stand in Halle 23a gezeigt.
Ländliche Räume im Fokus
Auf der Gemeinschaftsschau „Lust aufs Land“ in Halle 4.2 präsentieren Mitarbeiter des Thünen-Instituts am Bildschirm den „Landatlas“. Dieses interaktive Kartenwerk, im November 2016 freigeschaltet, gibt Informationen zur Lebenssituationen in ländlichen Regionen. Auf einen Blick können Messebesucher und Internetnutzer erkennen, wie es um die ärztliche Versorgung, den Wohnraum oder die öffentlichen Finanzen in den bundesdeutschen Landkreisen bestellt ist. Im „Zukunftsforum Ländliche Entwicklung“ im CityCube am Rande des Messegeländes findet dazu am 26. Januar eine Begleitveranstaltung statt (Veranstaltung Nr. 21).
Verschiebungen beim Eigentum an landwirtschaftlichem Boden (Begleitveranstaltung Nr. 5), die Digitalisierung in ländlichen Räumen (Begleitveranstaltung Nr. 9) und die Evaluation ländlicher Entwicklungsprogramme (Begleitveranstaltung Nr. 14) sind ebenfalls Themen mit Thünen-Beteiligung auf dem Zukunftsforum. Nähere Informationen gibt das Thünen-Institut für Ländliche Räume.
Fischbestände online
In Halle 14.1 präsentiert das Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ) auf einer Eistheke verschiedenste Speisefische und Meeresfrüchte und lädt zu Verkostungen ein. Das FIZ und das Thünen-Institut informieren über Fanggebiete und nachhaltige Fischerei und stellen das Internetportal „Fischbestände online“ vor.
http://www.thuenen.de/de/infothek/thuenen-institut-auf-der-gruenen-woche/ - Das Thünen-Institut auf der Grünen Woche
Grüne IGW-Fahnen vor dem Messegelände
Quelle: (Foto: IGW)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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