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27.01.2017 11:48

Leichtbau rechnet sich für Maschinen- und Anlagenbauer - Neues Handbuch hilft beim Einstieg

Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Leichtbau bringt Maschinenbauern einen echten Mehrwert und damit Wettbewerbsvorteile.
    Das belegt das neue Handbuch »Leichtbau im Maschinen-, Anlagen- und
    Gerätebau – Herausforderungen, Potenziale, Mehrwerte, Beispiele«.
    Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat
    dafür Erfolgsbeispiele zusammengetragen, die verdeutlichen, wie Maschinen
    und Anlagen durch Leichtbau noch produktiver und zuverlässiger gestaltet
    werden können. Das 78 Seiten starke »Handbuch zum praktischen Gebrauch«
    soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Weg in den
    Leichtbau ebnen.

    Leichtbau im Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau steht im Gegensatz zu Flugzeug- und
    Automobilbau bei vielen Unternehmen noch am Anfang der Entwicklung. »Leichtbau
    ist kompliziert«, »Leichtbau ist teuer«, »Leichtbau bringt nichts« – so lauten viele Pauschalierungen, wie die Autoren des Handbuchs anführen. Unter anderem deshalb findet ihrer Ansicht nach Leichtbau nur schwer den Weg in die Betriebsrealität kleiner und mittlerer Unternehmen aus diesen Branchen - dabei bedeutet Leichtbau bei anforderungsgerechtem Einsatz für die Branche dank weniger Kosten und mehr Umsatz einen echten Mehrwert und damit einen Wettbewerbsvorteil.

    Laut Fraunhofer IPA nimmt die Leichtbaurelevanz für den Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau aufgrund der ständig steigenden Anforderungen an die Produkte in Bezug auf Dynamik und Kosten stetig zu. Nach Erkenntnissen von Leichtbau BW steigt die Relevanz des Leichtbaus im Bereich Maschinenbau seit 2004 um jährlich acht Prozent, gemessen an den Publikationsaktivitäten.

    Maschinenbauer generieren durch Leichtbau Mehrwerte
    Wie der erfolgsversprechende Einstieg in den Leichtbau gelingen kann, analysiert das
    Handbuch zunächst anhand der Erfahrungen von Unternehmen beim Einführungs- und
    Umsetzungsprozess konkreter Leichtbauapplikationen. Es wurden 22 Unternehmen aus
    dem Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau befragt, die Leichtbau bereits erfolgreich umgesetzt haben. Dadurch konnten sie die Leistungsfähigkeit ihrer Maschinen und Anlagen erhöhen, Alleinstellungsmerkmale schaffen und ihre Wettbewerbssituation festigen.

    Besonders bei hochperformanten und dynamischen Applikationen sehen die Autoren
    der Studie eindeutige Mehrwerte, die durch Leichtbau generiert werden können, wie die
    Umsetzung großer Beschleunigungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Präzision. Weitere
    Vorteile sind energiesparendere Prozesse und auch Maschinenbaulösungen für Kundenapplikationen, die ohne den Einsatz von Leichtbauprinzipien technisch nicht umsetzbar wären. Selbst bei statischen Maschinenkomponenten ist es durch Leichtbau möglich, Material einzusparen, Herstellkosten zu senken und Mehrwerte zu generieren.

    Handbuch gibt Beispiele und Handlungsempfehlungen für erste Schritte
    Der Hauptteil des Handbuchs widmet sich erfolgreichen Best-Practice-Beispielen. Anhand
    von mehr als 20 Leichtbau-Produkten wird beispielsweise aufgezeigt, wie mithilfe neuer
    Designmöglichkeiten durch Additive Fertigung Material- und Gewichteinsparungen bei
    hoher Steifigkeit erzielt werden können. Andere Beispiele veranschaulichen die Möglichkeiten von Materialsubstitution etwa durch CFK. Durch die Gewichtseinsparung gewinnen die Maschinen unter anderem an Dynamik und Präzision. Dargelegt werden auch Beispiele zur Kosten- und Materialeinsparung durch Topologieoptimierung – zum Beispiel an einem statischen Maschinenbauteil.

    Aus der Analyse von Hemmnissen, Potenzialen und Bedarfen leiten die Autoren zum
    Abschluss des Handbuchs Handlungsoptionen ab – mit besonderem Blick auf die Bedürfnisse von KMU. Am Handbuch mitgearbeitet haben die AG Hybride Leichtbau-
    Technologien des VDMA, die IG Metall Baden-Württemberg und Leichtbau BW GmbH.

    Prof. Thomas Bauernhansl, der Leiter des Fraunhofer IPA, resümiert: »Leichtbau macht
    da Sinn, wo Mehrwerte erzielt werden können. Das Handbuch gibt hier klare Hinweise.
    Teure Leichtbauwerkstoffe und komplexe Leichtbaukonstruktionen sind jedoch nur mit
    modernster automatisierter und vernetzter Produktionstechnik wirtschaftlich herstellbar.«
    Der Projektleiter der VDMA AG Hybride Leichtbau Technologien, Dr. Walter Begemann,
    ergänzt, »wir sind davon überzeugt, dass sich der Leichtbau auch im Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau lohnt, wenn er anforderungsgerecht eingesetzt wird«. Als Leitfaden verstanden, unterstütze das Handbuch KMU daher beim Einstieg in den Leichtbau.

    Leichtbau sichert Wettbewerbsfähigkeit und Jobs
    Laut Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, tun sich »vor
    allem kleine und mittelständische Betriebe bei der Umstellung auf neue Anwendungen
    oft schwer – sie finden in dieser Publikation Beispiele für einen erfolgreichen Einsatz von
    Leichtbaumaterialien, aus denen sich Handlungsoptionen für das eigene Unternehmen
    ableiten lassen«.

    Nach den Worten des Geschäftsführers der Leichtbau BW GmbH, Dr. Wolfgang Seeliger,
    zeigt das Handbuch anschaulich, »dass Leichtbau nicht teuer sein muss und durch steigende Umsätze und sinkende Kosten einen echten Mehrwert auch für den Maschinen- und Anlagenbau bietet«. Damit liefere Leichtbau für die Branche einen wichtigen Impuls zum Erhalt sowie Ausbau von Wettbewerbsfähigkeit und Jobs in Baden-Württemberg und
    anderen Bundesländern.

    Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist mit einem Umsatz von knapp 220 Milliarden
    Euro in 2015 und mehr als einer Million Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber
    in Deutschland. Rund ein Drittel der Erlöse und Mitarbeiter entfallen dabei auf
    Baden-Württemberg als wichtiger Standort des deutschen Maschinenbaus.

    Das Handbuch kann kostenlos angefordert werden bei Dr. Christoph Birenbaum:
    christoph.birenbaum@ipa.fraunhofer.de

    Über das Fraunhofer IPA
    Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, kurz Fraunhofer
    IPA, ist mit annähernd 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines der größten Institute
    der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Jahresbudget beträgt über 64,2 Millionen Euro, davon
    stammt mehr als ein Drittel aus Industrieprojekten. Organisatorische und technologische
    Aufgaben aus der Produktion sind Forschungsschwerpunkte des Instituts. Methoden,
    Komponenten und Geräte bis hin zu kompletten Maschinen und Anlagen werden entwickelt, erprobt und umgesetzt. 14 Fachabteilungen arbeiten interdisziplinär, koordiniert
    durch 6 Geschäftsfelder, vor allem mit den Branchen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Elektronik und Mikrosystemtechnik, Energie, Medizin- und Biotechnik sowie
    Prozessindustrie zusammen. An der wirtschaftlichen Produktion nachhaltiger und personalisierter Produkte orientiert das Fraunhofer IPA seine Forschung.

    Über die IG Metall Baden-Württemberg
    Die IG Metall in Baden-Württemberg ist die Gewerkschaft für Beschäftigte der Metallindustrie und des Metallhandwerks, der Elektroindustrie und des Elektrohandwerks, der Textilindustrie, der Bekleidungsindustrie, der Holzindustrie und der Kunststoffindustrie
    im Südwesten. Sie vertritt die Interessen von mehr als 434 000 Mitgliedern in über
    2 000 Betrieben, viele kommen traditionell aus dem Fahrzeugbau und der Zulieferindustrie. Für die Beschäftigten in ihren Branchen handelt die IG Metall Tarifverträge aus, die das Einkommen sowie Arbeitsbedingungen regeln. Zudem kümmert sie sich um die Themen Gesundheit, Arbeitsplatzerhaltung, berufliche Qualifizierung, fairen Wechsel in die Rente und um Konzepte für die Arbeitswelt von morgen.

    Über die VDMA AG Hybride Leichtbau Technologien
    Die Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien im VDMA ging 2016 aus dem
    Forum Composite Technology hervor. Das Tätigkeitsfeld umfasst damit werkstoffunabhängig Fertigungstechnologien für Faserverbundbauteile, metallische und hybride Leichtbaukomponenten. Neben den über 180 VDMA-Mitgliedsunternehmen entlang der Wertschöpfungskette steht Anwendern, Zulieferern und Forschung die Mitwirkung in der AG bewusst offen. Die maschinenbaulichen Leichtbaukompetenzen werden so mit den Anforderungen der Abnehmerbranchen zusammengebracht. Ziel ist es, Produktionsverfahren, Automatisierung und Fügetechnologien werkstoffübergreifend und europaweit weiterzuentwickeln und damit zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.

    Über die Leichtbau BW GmbH
    Die Leichtbau BW ist ein 100-prozentiges Landesunternehmen, das ein Netzwerk von
    rund 1 450 Unternehmen und mehr als 200 Forschungseinrichtungen repräsentiert, das
    alle Bedarfe im Leichtbau-Bereich abdeckt. Leichtbau BW GmbH agiert dabei als eine
    Networking-Plattform für private Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um weitere
    Innovationen im Leichtbau voranzubringen. Leichtbau BW fördert und vermarktet Innovationen im Leichtbau und initiiert angemessene Aus- und Weiterbildungsprogramme.

    Kontakte für die Redaktionen
    Jörg-Dieter Walz
    Pressekommunikation | Telefon +49 711 970-1667 | presse@ipa.fraunhofer.de Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Mirko Hertrich
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Telefon +49 711 128988-46 | Mobil +49 151 50603653
    mirko.hertrich@leichtbau-bw.de | Leichtbau BW GmbH | Breitscheidstraße 4
    70174 Stuttgart


    Weitere Informationen:

    http://www.ipa.fraunhofer.de
    http://www.leichtbau-bw.de


    Bilder

    Leichtbau ist auch im Maschinenbau-, Anlagen- und Gerätebau technisch und wirtschaftlich erfolgreich umsetzbar.
    Leichtbau ist auch im Maschinenbau-, Anlagen- und Gerätebau technisch und wirtschaftlich erfolgreich ...
    Quelle: (Quelle: Franke GmbH)

    Leichtbau ermöglicht im Maschinenbau Einsparpotenziale, neue Gestaltungsmöglichkeiten und eine höhere Performance (Beispiel Greifer).
    Leichtbau ermöglicht im Maschinenbau Einsparpotenziale, neue Gestaltungsmöglichkeiten und eine höher ...
    Quelle: (Quelle: Fraunhofer IPA/robomotion GmbH)


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung Handbuch

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Leichtbau ist auch im Maschinenbau-, Anlagen- und Gerätebau technisch und wirtschaftlich erfolgreich umsetzbar.


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    Leichtbau ermöglicht im Maschinenbau Einsparpotenziale, neue Gestaltungsmöglichkeiten und eine höhere Performance (Beispiel Greifer).


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