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23.02.2017 09:10

4 Jahre im All: Österreichische BRITE Satelliten in bestem Zustand

Mag. Susanne Eigner Kommunikation und Marketing
Technische Universität Graz

    TUGSAT-1 und UniBRITE sind seit 2013 im All. 350 Sterne wurden seither beobachtet, neue helligkeitsschwankende Sterne entdeckt und 12 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Journalen publiziert.

    Im Fokus der Nanosatelliten der BRITE-Mission stehen die hellsten, heißesten und massereichsten Sterne in unserer unmittelbaren Nachbarschaft im Universum. Seit 25. Februar 2013 kreisen die beiden ersten rot-weiß-roten Satelliten TUGSAT-1 und UniBRITE gemeinsam mit den später gestarteten polnischen und kanadischen Satelliten der Mission um die Erde. „Die Satelliten gehen jetzt ins fünfte Betriebsjahr – ausgelegt war die Mission ursprünglich auf zwei Jahre – und sind nach wie vor in exzellentem Zustand. Wir rechnen noch mindestens zwei Jahre mit hochwertigen Daten zur Helligkeit ausgewählter Sterne. Wir sind also mehr als zufrieden“, schildert Otto Koudelka, der mit seinem Team vom Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz den Bau von TUGSAT-1 und den technischen Betrieb der beiden österreichischen Satelliten sowie die Grazer Bodenstation der Mission verantwortet.

    Millionen Messungen an 350 Sternen

    In über 2,5 Millionen Einzelmessungen haben die Instrumente der BRITE-Satelliten bis heute 350 einzelne Sterne in 17 Beobachtungszyklen aufgenommen. Wichtig ist, dass die Helligkeitsschwankungen der ausgewählten Sterne, beispielsweise jener der Orion-Konstellation, möglichst lückenlos dokumentiert werden. Möglich wird das durch die Zusammenarbeit der BRITE-Flotte: Einer der Satelliten hat immer Sichtkontakt zum Sternenfeld. Die Helligkeitsmessungen werden mit kleinen Weltraumteleskopen und Digitalkameras an Bord der Satelliten durchgeführt, und zwar jeweils für den roten und den blauen Wellenlängenbereich. Rainer Kuschnig vom Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation präzisiert: „Die beobachteten Pulsationsfrequenzen erlauben uns mittels angewandter Asteroseismologie einen Blick ins Innere der Sterne. Wir haben unter anderem auch neue pulsierende Sterne entdeckt und die komplexe Interaktion zwischen den Sternen und Gas- und Staubscheiben in ihrer unmittelbaren Umgebung untersucht. Außerdem haben wir dank der BRITE-Satelliten Sterne mit großflächigen Flecken an der Oberfläche gefunden und Doppelsternsysteme analysiert“.

    Beta Pictoris, ein Teenie unter Gestirnen

    Aktuell sind die BRITE-Satelliten an einer multinationalen Beobachtungskampagne des Sterns Beta Pictoris beteiligt. Das Besondere an diesem Stern: Er ist mit weniger als 30 Millionen Jahren für astronomische Verhältnisse extrem jung und wird zudem von einem Planeten umkreist. Kenntnisse über seine Entstehung lassen im Idealfall auch Rückschlüsse über die Entstehung der Erde zu.

    Wissenschaftlich ergiebig

    Bis dato wurden aus den gesammelten Daten der Mission und deren Einordnung 12 begutachtete Artikel in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Die momentane Publikationsrate liegt bei einem neuen Beitrag im Monat. Nach BRITE Konferenzen in Gdansk, Polen, und Innsbruck treffen sich die rund 60 Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Mission sowie weitere Interessierte heuer im August in Montréal, Kanada. „Die BRITE-Mission zeigt eindrucksvoll, dass mit kleinen, kostengünstigen Satelliten auch herausfordernde wissenschaftliche Fragestellungen behandelt werden können“, resümiert Otto Koudelka. Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Satelliten noch mindestens zwei weitere Jahre Daten hoher wissenschaftlicher Qualität liefern können.

    TUGSAT-1/BRITE Austria ist im Field of Expertise „Information, Communication & Computing“ verankert, einem von fünf strategischen Schwerpunktfeldern der TU Graz.

    Kontakt:
    TUGSAT-1/BRITE-Austria
    Otto KOUDELKA
    Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.
    TU Graz | Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation
    Tel.: +43 316 873 7440
    E-Mail: koudelka@tugraz.at

    UniBRITE
    Werner WEISS
    Univ.-Prof.i.R. Dr. Dipl.-Ing.
    Universität Wien | Institut für Astrophysik
    Tel. +43 664 7347 8374
    E-Mail: werner.weiss@univie.ac.at


    Weitere Informationen:

    http://www.tugsat.at/
    http://www.brite-constellation.at


    Bilder

    Ad astra: TUGSAT-1 und sein Wiener Satellitenzwilling UniBRITE kreisen seit 25. Februar 2013 in 800 Kilometern um die Erde und beobachten im Rahmen der Mission BRITE helle, massereiche Sterne.
    Ad astra: TUGSAT-1 und sein Wiener Satellitenzwilling UniBRITE kreisen seit 25. Februar 2013 in 800 ...
    Quelle: © TU Graz

    Otto Koudelka von der TU Graz am Flughafen Graz-Thalerhof bei der Verabschiedung von TUGSAT-1 zum indischen Weltraumbahnhof im November 2012.
    Otto Koudelka von der TU Graz am Flughafen Graz-Thalerhof bei der Verabschiedung von TUGSAT-1 zum in ...
    Quelle: © Lunghammer - TU Graz


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Ad astra: TUGSAT-1 und sein Wiener Satellitenzwilling UniBRITE kreisen seit 25. Februar 2013 in 800 Kilometern um die Erde und beobachten im Rahmen der Mission BRITE helle, massereiche Sterne.


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    Otto Koudelka von der TU Graz am Flughafen Graz-Thalerhof bei der Verabschiedung von TUGSAT-1 zum indischen Weltraumbahnhof im November 2012.


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