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23.02.2017 09:48

SATW‐Studie «Ethische Herausforderung Big Data» - Handlungsempfehlungen für Politik und Firmen

Dipl.-Biochem. Beatrice Huber Pressestelle
Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften

    Würden Kunden ihre Daten immer noch zur Verfügung stellen, wenn sie wüssten, was damit geschieht? Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW präsentiert in ihrer neusten Studie die ethischen Herausforderungen von Big‐Data‐Anwendungen sowie Empfehlungen. Für die Politik empfiehlt sie, unter anderem eine Standardisierung der AGB an die Hand zu nehmen. Firmen rät sie, neben dem «Business Case» auch den «Ethics Case» zu berücksichtigen.

    Wo wir sind, was wir tun und mit wem wir kommunizieren, wird heute routinemässig von zahllosen Geräten erfasst. Dies ist keine gezielte Überwachung, sondern eine Grundeigenschaft digitaler Technologie. Zudem können Daten auf eine immer einfachere Weise gespeichert und mit immer komplexeren Verfahren ausgewertet werden.

    Die im Auftrag der SATW an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur durchgeführte Studie bediente sich sowohl Literaturanalysen als auch Expertenworkshops und -interviews, um das Potenzial und die Herausforderungen von Big-Data-Anwendungen zu ergründen. Big Data sei ein immer wichtigeres Thema für Unternehmen, sagt Prof. Dr. Christian Hauser vom Schweizerischen Institut für Entrepreneurship (SIFE) der HTW Chur, der das Projekt geleitet hat. «Die rechtlichen Rahmenbedingungen kommen aber aus einer Zeit, in der Big-Data-Anwendungen noch nicht vorstellbar waren. Dies ermöglicht den Unternehmen, sich ethisch selbst zu positionieren.»

    Gesellschaftliche Akzeptanz braucht ethisches Handeln

    Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten liegt im Interesse der Unternehmen. Schliesslich sind es die Kunden, die die Rohdaten liefern und Big-Data-Anwendungen überhaupt erst möglich machen. Gehen die Unternehmen damit unethisch um, laufen sie Gefahr, die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Tätigkeit – die so genannte «license to operate» – zu verlieren. Die Politik und die Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, um die Chancen von «Big Data» angemessen zu nutzen. Die Verfasser der Studie empfehlen dazu folgende Schritte:

    Für die Politik:

    - Überarbeitung des Datenschutzgesetzes mit Rücksicht auf Big-Data-Anwendungen und deren ethische Herausforderungen
    - Kooperation von Staat und Wirtschaft, um Branchenkodizes und Prüfstellen zu schaffen
    - Standardisierung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) mit Vorgaben bezüglich Inhalt, Form und Verständlichkeit

    Für Firmen:

    - Neben dem «Business Case» auch den «Ethics Case» betrachten und mögliche Konflikte frühzeitig eruieren
    - Kundenbedürfnisse berücksichtigen: Würden Kunden ihre Daten immer noch zur Verfügung stellen, wenn sie wüssten, was damit geschieht?
    - Proaktive, transparente und verständliche Kommunikation über die Datenerhebung und -nutzung


    Weitere Informationen:

    http://www.satw.ch/bigdata


    Bilder

    Studie "Ethische Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit Big Data"
    Studie "Ethische Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit Big Data"


    Anhang
    attachment icon Kurzfassung der Studie mit den wichtigsten Erkenntnissen aus der Studie.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Studie "Ethische Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit Big Data"


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