idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.03.2017 12:21

Studie zu EU-Datenschutzgrundverordnung: Rund 30 neue Stellen in jeder Aufsichtsbehörde nötig

Sebastian Mense Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel

    Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU erfordert in den deutschen Aufsichtsbehörden jeweils rund 30 neue Stellen – das ist das Ergebnis einer Studie des Experten Prof. Dr. Alexander Roßnagel von der Universität Kassel. Tatsächlich werde aber nur in wenigen Behörden Personal aufgestockt.

    Der zusätzliche Personalbedarf in den Datenschutz-Aufsichtsbehörden der Länder beträgt zwischen 24 und 33 Stellen, hat Prof. Dr. Alexander Roßnagel, Leiter des Fachgebiets Öffentliches Recht an der Universität Kassel, in einer jetzt erschienenen Studie errechnet. „Die DSGVO hat den Datenschutz in der gesamten Europäischen Union geregelt. Sie hat dabei aber viele Regelungsaufgaben auf die Aufsichtsbehörden abgewälzt“, so Roßnagel. „Außerdem zwingt sie alle Aufsichtsbehörden in eine unionsweite Kommunikation und Abstimmung, die letztlich in allen 24 Amtssprachen der Union geführt werden kann.“ Da außerdem viele Rechtsbegriffe und Regelungen der DSGVO nicht eindeutig seien und neu interpretiert werden müssten, werde der Studie zufolge beispielsweise die Aufsicht über Unternehmen und Behörden aufwändiger. Auch könne nun der einzelne Bürger bei den Behörden eine schnellere Bearbeitung seiner Anliegen erzwingen. Je nach Größe des Bundeslandes werden so alleine in diesem Bereich bis zu sechs zusätzliche Juristen notwendig.

    Die DSGVO habe neue Instrumente wie Genehmigungen, Zertifizierungen und Akkreditierungen eingeführt und versuche, Datenschutz durch kommunikative Instrumente durchzusetzen. Weitere Juristen und Informatiker pro Behörde würden daher etwa für die Beratung, Aufklärung und Zertifizierung benötigt. Auch die Bearbeitung von Bußgeldverfahren erfordere zusätzliches Personal. Das Rechtsgutachten von Roßnagel wurde jetzt im Hamburger Transparenzportal veröffentlicht.

    Link zur Studie im Hamburger Transparenzportal:
    http://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/gutachten-zum-zusaetzlichen-arbeitsa...

    Einen ausführlichen Bericht über die Studie lesen Sie auf heise.de: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschutzgrundverordnung-bringt-Datensc...

    „Studie: EU-Datenschutz-Grundverordnung verfehlt alle Ziele – Kasseler Juristen entwirren Rechtslage“ - Pressemitteilung der Universität Kassel vom 27.09.2016:
    http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/studie-eu-daten...

    Kontakt:
    Prof. Dr. Alexander Roßnagel
    Universität Kassel
    Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet)
    Forschungszentrum für interdisziplinäre Technik-Gestaltung (ITeG)
    Tel: 0561/804-6544 oder 2874
    E-Mail: a.rossnagel@uni-kassel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).