Weltweite wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Entwicklungen sowie technologische Umbrüche, etwa im Zuge der digitalen Transformation, lassen die Vertreter der europäischen Mikrotechnikbranche nicht ungerührt. Trotzdem sind die Wachstumserwartungen für die kommenden drei Jahre ausgesprochen positiv. Über achtzig Prozent der Unternehmen erwarten im Zeitraum 2017 bis 2019 ein Umsatzwachstum. Auch die Mitarbeiterzahlen sollen bei mehr als drei Vierteln der Unternehmen steigen.
Anlass zu diesem Optimismus dürften die guten Wachstumsquoten in den letzten vier Jahren gegeben haben: Seit 2013 ist der Anteil der Unternehmen, die ihren Umsatz und ihre Mitarbeiterzahlen steigern konnten, kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr hat mehr als die Hälfte der Unternehmen eine Steigerung des Umsatzes erzielt. Knapp die Hälfte hat 2016 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.
China soll wichtigster Überseemarkt werden
Auch das Exportgeschäft der europäischen Mikrotechnikbranche wird sich in den nächsten drei Jahren weiter verbessern. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet, dass der Anteil am Umsatz, der durch Export erwirtschaftet wird, in diesem Zeitraum steigen wird.
Die EU und die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) sind für über die Hälfte der Unternehmen die wichtigsten Absatzregionen. Der wichtigste Überseemarkt ist momentan noch die USA. Im Lauf der nächsten drei Jahre soll aber China – derzeit einer der am stärksten wachsenden Exportmärkte der EU – den USA den Rang als wichtigster Übersee-Handelspartner der europäischen Mikrotechnikunternehmen ablaufen.
Das unsichere Wirtschaftswachstum in China könnte allerdings diese Entwicklung zugunsten Chinas als Auslandsmarkt bremsen. Dies werten knapp siebzehn Prozent der Mikrotechnikunternehmen als Unsicherheitsfaktor für die künftige Entwicklung ihres Geschäfts. Andererseits ist der Protektionismus in der Wirtschaftspolitik der USA ein Faktor, der die USA als Markt künftig schwerer zugänglich machen und China einen wachsenden Vorteil verschaffen könnte. Die von der Trump-Regierung angestrebte Abschottung des US-Marktes empfindet mehr als die Hälfte der europäischen Mikrotechnikunternehmen als Unsicherheitsfaktor.
Die Informationen wurden vom IVAM Fachverband für Mikrotechnik im Zuge seiner jährlichen Wirtschaftsdatenerhebung bei europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Mikrotechnik ermittelt.
Über die IVAM-Befragung:
Der IVAM Fachverband für Mikrotechnik erhebt einmal pro Jahr die Wirtschaftsdaten bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich mit Mikrotechnik, MEMS, Nanotechnik, neuen Materialien, optischen und photonischen Technologien beschäftigen. Im Januar und Februar 2017 wurden 4.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Europa zu ihrer wirtschaftlichen Lage und ihren Erwartungen, zu ihren Zielmärkten und Auslandsmärkten, zu externen und internen Herausforderungen und zur digitalen Transformation befragt. Die Teilnehmer stammen überwiegend aus Staaten in Mittel-, West- und Nordeuropa.
Wirtschaftliche Entwicklung der europäischen Mikrotechnikindustrie 2017-2019
Quelle: IVAM Research
Exportregionen
Quelle: IVAM Research
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Chemie, Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik / Astronomie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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