Straubing, 14.03.2017: Die Diskussion über kleine Holzöfen als Mitverursacher von Feinstaubemissionen wird derzeit aufgeregt geführt. Bei dem diesjährigen Fachgespräch „Partikelabscheider in Biomassefeuerungen“ hatte die Branche nun Gelegenheit, sich zu positionieren. Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) und das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hatten dazu nach Straubing eingeladen. Tenor: Technologische Ansätze für reduzierte Staubemissionen aus Holzöfen existieren bereits, können aber in der Praxis noch weiter ausgeschöpft werden. Der Einladung waren ca. 90 Fachvertreter aus dem In- und Ausland gefolgt.
Wie neun teilnehmende Firmenvertreter bekräftigten, gibt es schon seit mehreren Jahren Staubabscheider mit ausgereiften technologischen Standards auf dem Markt. Auch von Seiten der Forschung gibt es Unterstützung. Einen Einblick in die Entwicklung von elektrostatischen Abscheidern gab BIOS-Bioenergiesysteme aus Österreich: Mit rechnergestützten Entwicklungstools könnten Gas- und Ladungsströme schon vor dem Bau eines Prototyps simuliert werden, um Entwicklungszeit zu sparen.
Dass die Abscheideleistung überwacht werden könne, führte Prof. Matthias Gaderer von der TU München aus. So ließen sich beispielsweise aus der Auf-zeichnung von Spannung und Stromstärke wertvolle Anhaltspunkte über den momentanen Abscheideerfolg im Betrieb ableiten. Allerdings ziele dieses Prinzip zunächst eher auf größere Holzfeuerungsanlagen ab.
Diese müssten in naher Zukunft deutlich strengere Emissionsgrenzwerte einhalten, gab Niels Alter von C.A.R.M.E.N. e.V. zu verstehen. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Hackschnitzelheizungen in Nahwärmenetzen werden schwieriger. Das liegt auch an den strengeren Anforderungen für Stick-stoffoxidemissionen, die die Bundesregierung plant“, so Alter weiter.
Aber auch hierfür können Abscheider ertüchtigt werden, wie eine Entwicklung am DBFZ zeigt. Wissenschaftler vom DBFZ hatten einen filternden Abscheider katalytisch aktiviert, damit er zur NOx-Minderung verwendet werden kann.
Dennoch: Der größte Handlungsbedarf bestünde beim Feinstaub, ist sich Patrik Huth von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) sicher. Er zeigte auf, dass die erlaubte Feinstaubkonzentration nach Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eigentlich noch deutlich niedriger liegen müsste als derzeit in Europa erlaubt ist. Viele Kommunen griffen daher zu Sofortmaßnahmen wie Fahr- und Verbrennungsverboten.
„Für Öfen und Kessel könnten die kleinen elektrostatischen Abscheider dabei einen Ausweg bieten. Damit ließen sich auch die teilweise noch zu großen Diskrepanzen zwischen Staubmessungen aus der Zulassungsprüfung und den ‘Real-Life’-Messungen vermindern“, schloss Dr. Hans Hartmann, Leiter des Sachgebiets Biogene Festbrennstoffe am TFZ. Trotzdem fiel seine Zusammenfassung positiv aus: „In den vergangenen Jahren hat es auch bei den Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen größere Fortschritte gegeben. Vielen geht es jedoch nicht schnell genug.“
Sieht auch die Fortschritte, die es bei der Reduktion von Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen gib ...
Quelle: Foto: Ulrich Eidenschink, TFZ
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Energie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sieht auch die Fortschritte, die es bei der Reduktion von Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen gib ...
Quelle: Foto: Ulrich Eidenschink, TFZ
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