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11.04.2017 21:40

ZPID steht hinter „March For Science“ - Wissenschaft kann oft keine absolute Wahrheit bieten

Bianca Weber Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation

    Am 22. April 2017 wollen weltweit Menschen auf die Straße gehen, um für die Wissenschaft und fundierte Erkenntnisse zu demonstrieren. Hintergrund ist der Begriff der alternativen Fakten, der oft der US-Regierung von Donald Trump zugeordnet wird. Dabei sei der öffentliche Zweifel an der Verlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse bereits länger ein Problem, sagt Anne-Kathrin Mayer, Ressortleiterin Forschung des ZPID. „Das liegt auch daran, dass Wissenschaft in vielen Bereichen keine ‚absolute Wahrheit‘ bieten kann."

    Das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) unterstützt die Veranstaltung „March For Science“. Sie findet am 22. April 2017 in verschiedenen Städten weltweit statt – auch in Trier. Das Anliegen der Initiatoren ist, zu demonstrieren, dass „wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind“.

    Es sei Aufgabe der Wissenschaft, die Welt zu erforschen und Ergebnisse einzuordnen. „Wenn jedoch wissenschaftlich fundierte Tatsachen geleugnet, relativiert oder alternative Fakten als gleichwertig gegenübergestellt werden, um daraus politisches Kapital zu schlagen, wird jedem konstruktiven Dialog die Basis entzogen“, so die Initiatoren.

    Der Begriff der alternativen Fakten wird oft der US-Regierung von Donald Trump zugeordnet. Dabei sei der öffentliche Zweifel an der Verlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse bereits länger ein Problem, sagt Anne-Kathrin Mayer, Ressortleiterin Forschung des ZPID. „Das liegt auch daran, dass Wissenschaft in vielen Bereichen keine ‚absolute Wahrheit‘ bieten kann“, erläutert Mayer. „Unterschiedliche Befunde zu einer Forschungsfrage sind sogar die Regel, denn Ergebnisse von Studien sind abhängig von den Bedingungen, unter denen sie gewonnen werden. Diese Unterschiede sind oftmals systematisch - manche Menschen sehen sie aber als Widerspruch an.“ Das lasse sie dann an der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft zweifeln.

    Ziel müsse es sein, Menschen zu befähigen, die Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft zu erkennen, so Mayer: „Natürlich gibt es besser oder schlechter begründete Positionen zu einem Thema. Gleichzeitig sind Widersprüche für die Forschung aber etwas Nützliches. Sie regen an, genauer hinzusehen und in neuen Arbeiten weitere Aspekte des Themas zu berücksichtigen. Scheinbare Widersprüche machen Wissenschaft also sogar vertrauenswürdiger.“

    Das ZPID beschäftigt sich in seinem Forschungsschwerpunkt „Epistemische Überzeugungen“ mit dem Thema, wie Menschen mit widersprüchlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen umgehen und wie sie lernen können, mehr oder weniger gut gesicherte Erkenntnisse zu unterscheiden.

    Neben dem Vermitteln eines Verständnisses, wie Wissenschaft funktioniert, ist Open Science, d.h. der offene Zugang zu wissenschaftlichen Daten und Veröffentlichungen, ein weiterer wichtiger Baustein, um das Vertrauen in die Wissenschaft zu fördern. Ein freier Zugang zu Forschungsdaten erleichtert beispielsweise deren Überprüfung durch andere Wissenschaftler. Das ZPID bietet hierfür bereits seit einigen Jahren das psychologische Datenarchiv PsychData an, in dem Wissenschaftler ihre Daten anderen Forschergruppen für eigene Analysen zur Verfügung stellen.

    In Trier beginnt der „March for Science” am 22. April 2017 um 13 Uhr vor der Porta Nigra. Weitere Informationen zu der deutschlandweiten Aktion unter www.marchforscience.de und dem internationalen Aufruf unter www.marchforscience.com.

    Kontakt:
    Dr. Anne-Kathrin Mayer
    Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation
    Universitätsring 15
    D-54296 Trier
    Tel.: 0651-201-2930
    E-Mail: mayer@zpid.de
    www.zpid.de

    Hintergrundinformationen:
    Das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) ist das überregionale Fachinformationszentrum für die Psychologie in den deutschsprachigen Ländern. Es informiert Wissenschaft und Praxis aktuell und umfassend über psychologisch relevante Literatur, Testverfahren, audiovisuelle Medien und Qualitätsressourcen im Internet und ist das Forschungsdatenzentrum für die Psychologie. Seit 1997 gehört es zur Leibniz-Gemeinschaft. (www.zpid.de)

    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen (www.leibniz-gemeinschaft.de).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Pressetermine
    Deutsch


     

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