Die Musikhochschule Lübeck (MHL) feiert vom 6. bis zum 14. Mai unter dem Motto „Heimat“ ihr 26. Brahms-Festival. In den neun Tagen nähern sich Klarinettistin Sabine Meyer, Pianistin Konstanze Eickhorst, Oboist Diethelm Jonas und viele weitere renommierte MHL-Dozierende gemeinsam mit ihren Studierenden dem facettenreichen Heimatbegriff.
Wie ein roter Faden zieht sich das Motto „Heimat“ durch die 28 Veranstaltungen des Brahms-Festivals. In Sinfonie- und Kammermusikkonzerten, moderierten Veranstaltungen und musikpädagogischen Angeboten erklingen unter anderem Werke von Chopin, Brahms, Dvořák, Grieg, Mahler, Zimmermann und Mack.
„Die Konzerte spiegeln viele Aspekte der Heimaterfahrung: von romantischer Verklärung, über die Suche nach nationaler Identität bis hin zu Heimatverlust durch Migration und Exil“, erläutert Projektleiter Professor Wolfgang Sandberger. Er zieht die Verbindung zum Namensgeber des Festivals: „‘Heimweh‘ ist das schön-bittere Wort für das Gefühl von Heimatverlust, das Johannes Brahms wohlvertraut war. Brahms widmete diesem Thema mehrere Kompositionen.“ Seiner Heimatstadt Hamburg kehrte er 1862 den Rücken, weil er dort zu wenig Perspektive für sich sah. Wien wurde fortan zu seiner „Wahl-Heimat“.
Das Festival thematisiert auch zwei Komponistenjubiläen: Der Däne Niels Gade wurde vor 200 Jahren geboren, der in Korea geborene Isang Yun vor 100 Jahren. Nach Deutschland ausgewandert und dort vom koreanischen Geheimdienst entführt, musste Yun den Heimat-verlust zweifach verkraften. Das Festival soll dazu anregen, sich mit dem Heimatbegriff auseinanderzusetzen, der nicht erst in Zeiten von Flüchtlingswellen eine politische Dimension gewonnen hat. Die MHL selbst beheimatet Studierende aus über 40 Nationen, denen ein Konzertabend mit Musik aus ihren Heimatländern gewidmet ist. Thematische Seminare, Vorlesungen und viele Proben begleiten das Festival. MHL-Präsident Rico Gubler ist als Saxophonist selbst dabei. Er sagt: „Über hundert Mitwirkende stehen in 33 gemischten Ensembles aus Studierenden und Dozierenden auf der Bühne, zahlreiche Hochschulmitglieder sind hinter den Kulissen eingebunden. Das Festival entfaltet dadurch eine enorme Strahlkraft – nicht nur nach außen, sondern vor allem nach innen.“
Brahms-Festival seit 26 Jahren
Die Musikhochschule Lübeck, einzige Musikhochschule Schleswig-Holsteins, veranstaltet seit 1991, der Gründung des Brahms-Instituts, jedes Frühjahr ihr weit über die Region ausstrahlendes Festival. Mehr als 100 Mitwirkende pro Festival, die in über 30 Ensembles proben, versetzen die Hochschule jedes Frühjahr in einen Ausnahmezustand. 2006 erhielt das Brahms-Festival den mit 10.000 Euro dotierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein. Die Konzertprogramme entstehen in engem Austausch zwischen künstlerischer Praxis und Musikforschung unter Projektleitung von Professor Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts. 62.166 Besucherinnen und Besucher haben das Brahms-Festival seitdem in 323 Konzerten erlebt. 465 Stunden Musik und 1253 Werke sind in den vergangenen Jahren erklungen. Seit 2000 steht das Festival jeweils unter einem Motto, 2017 heißt das Motto „Heimat“. 29 Konzerte an sechs Spielorten laden zu einer musikalischen Spurensuche ein.
http://www.mh-luebeck.de/Veranstaltungen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kulturwissenschaften, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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