Das aktuelle Heft der Historical Social Research (HSR Vol. 42 (2017) No. 1 Special Issue) widmet sich dem Thema „Marktklassifikation. Kategorisierung und Bewertung als soziale Prozesse der Marktstrukturierung“. In den insgesamt zwölf Beiträgen werden Untersuchungen zum sozialen Ursprung der einzelnen Kategorien und Klassifikationssystemen vorgestellt.
Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 war der US-amerikanische Kreditmarkt in aller Munde. Inzwischen hat sich die internationale Wirtschaft wieder weitgehend erholt, die Kreditwürdigkeit der Konsumenten wird jedoch weiterhin kritisch betrachtet. So nutzen etwa amerikanische Versicherungen, Arbeitgeber oder Vermieter die Informationen des Kreditmarktes zur Bewertung von Bewerbern oder Käufern. Die negativen Folgen dieses sogenannten Fremdeinsatzes („Off-Label Use“) werden zusammen mit weiteren Themen in der Sonderausgabe von Historical Social Research behandelt.
Die untersuchten Märkte werden als Zusammenspiele von Austausch und Wettbewerb verstanden, die durch Klassifizierungs- und Bewertungsverfahren strukturiert werden. Während die Klassifizierung aus kaufmännischer Sicht aufgrund von natürlichen Unterschieden erfolgt, lenken die sozialwissenschaftlichen Studien den Blick auf den sozialen Ursprung der Kategorien und Klassifikationssysteme. Im Fokus der Untersuchungen steht die Frage, welche sozialen Kommunikationsprozesse und Kontingenzen damit zusammenhängen.
Die Sonderausgabe geht dieser Frage auf Basis mehrerer Theorietraditionen wie der Wirtschaftssoziologie oder der Ökonomie der Konventionen nach und liefert so einen umfassenden Blick auf den untersuchten Bereich. Auch die Forschungsgegenstände decken eine breite Palette ökonomischer Settings ab und reichen von Konsumentenmärkten über Finanzmärkten bis hin zu High-End Märkten im nationalen und internationalen Raum. Der Blick richtet sich dabei mal auf die Unschärfe der einzelnen Kategorien und die Problematik der Grenzziehung, mal auf den Einfluss der beteiligten Akteure auf die Marktzuordnung. Auch Selbstkategorisierungen und der Fremdeinsatz von Klassifikationen werden betrachtet.
Das aktuelle HSR-Heft Vol. 42 (2017) 1 können Sie bei uns bestellen und als registrierter Nutzer auch online einsehen:
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Kontaktperson bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:
Dr. Philip Jost Janssen
Abteilung Wissenstransfer
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften,
Unter Sachsenhausen 6-8
50667 Köln
Tel.: 0221-47694-164
Fax: 0221-47694-199
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Als die größte deutsche Infrastruktureinrichtung für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscherinnen und Forschern auf allen Ebene ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit diversen Universitäten. GESIS ist an wichtigen europäischen und internationalen Studien und Projekten wie u.a. dem European Social Survey (ESS) und der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA und dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) beteiligt.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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