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26.04.2017 11:10

Neues Projekt zu Glücksspiel als Sucht

Miriam Wienhold Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)

    Ein neues Forschungsprojekt des KWI-Forschungsbereichs KommunikationsKultur befasst sich mit der kommunikativen Konstruktion des „pathologischen“ Glücksspiels. Dazu analysieren die Mitarbeiter Gerd Möll und Leonie Kainka unter Leitung von Jo Reichertz Parlamentsdebatten aus acht deutschen Landtagen und dem Bundestag zum Thema ‚Glücksspielsucht’ seit Mitte der 1980er Jahre.

    Das Vorhaben zielt auf die Rekonstruktion der schrittweisen kommunikativen Konstruktion des exzessiven Glückspiels als ‚Sucht’ – somit als behandelbare und einhegbare ‚Krankheit’. Ohne Zweifel waren und sind die parlamentarische Diskurse ihrerseits wiederum eingebettet in ein größeres Diskursfeld, in dem Lobbyisten, Wohlfahrtsverbände, die Kirchen, die Think-Tanks der einzelnen Parteien, die lokalen Wähler/innen der Abgeordneten und natürlich auch die Medien u.v.a.m. agieren und teils öffentlich und teils verdeckt versuchen, ihre Interessen und Deutungen durchzusetzen. Da große Teile dieses Diskurses im Dunklen verbleiben, kann es in dem Projekt nicht darum gehen, den gesamten Diskurs in seiner Vielfältigkeit zu rekonstruieren. Stattdessen soll die Analyse der Parlamentsdiskurse in Landtagen und dem Bundestag ‚in a nutshell’ untersuchen, wie und mit welchen Argumenten von welchen Parteien in welchen Konstellationen das Deutungsmuster ‚Glücksspielsucht’ in den letzten Jahrzehnten durchzusetzen versucht wurde.

    Der erwartbare Erkenntnisgewinn besteht nicht nur in der Identifizierung der Argumente, der Prozesse und der Dynamiken der diskursiven Umdeutung eines sozialen Problems am Beispiel des leidenschaftlichen Spielens – was nicht nur aus wissenssoziologischer, sondern auch aus zeitdiagnostischer Sicht bedeutsam ist –, sondern auch der Aufdeckung von neuen, noch nicht dominanten Diskurslinien, welche jedoch in den nächsten Jahren nicht nur im Diskurs, sondern auch in der weiteren gesellschaftlichen Deutung des exzessiven Spielens mit Geldeinsatz bedeutsam sind bzw. bedeutsam werden können. Das Projekt läuft bis zum Herbst 2019 und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.


    Weitere Informationen:

    http://www.kulturwissenschaften.de/home/projekt-144.html - Projektseite
    http://www.kulturwissenschaften.de/home/projektbereich-13.html - KommunikationsKultur am KWI


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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