Potsdam: Welchen Einfluss hat das Wohnumfeld auf die Gesundheit von Menschen? Wie groß ist dieser Einfluss im Vergleich zu anderen Faktoren wie dem Bildungsstand oder Einkommen? Wie lässt er sich messen? Und können Regionen, Städte und Quartiere so geplant werden, dass sie die Gesundheit von Menschen fördern? Diese und andere Fragen diskutieren führende Fachleute aus Gesundheitswesen und Stadt- und Raumplanung mit rund 100 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis auf dem Jahreskongress der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, am 11. und 12. Mai in Potsdam.
Gesundheitsförderung und Raumplanung sind zwei Begriffe, die nicht immer zusammengedacht werden. Dabei gibt es vielfältige Bezüge: Bereits in der Antike und insbesondere im Industriezeitalter wurde versucht, durch Stadtplanung die öffentlichen Hygiene zu verbessern. Durch Bauvorschriften zur Belichtung und Belüftung von Gebäuden, durch Abwasserentsorgung und die Planung von Grüngürteln sollten Krankheiten und Epidemien bekämpft werden.
Auch in jüngster Zeit rückt der Zusammenhang von räumlichen Entwicklungen und Gesundheit wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein. Dabei geht es insbesondere um wachsende sozialräumliche Ungleichheiten und deren Auswirkungen auf den Gesundheitszustand von Menschen. So liegt z.B. die Lebenserwartung in Gelsenkirchen deutlich niedriger als in Münster oder Tübingen. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Umweltbelastungen wie hohes Verkehrsaufkommen oder die Folgen des Klimawandels beeinflussen die Gesundheit ebenso wie die Qualität der medizinischen Versorgung oder sozio-ökonomische Faktoren, also z.B. die ungleiche Verteilung von Erwerbstätigkeit und Einkommen.
Ein weiterer Grund für die stärkere Verbindung von Raumplanung und Gesundheitsförderung liegt in der sich wandelnden Nutzung von Räumen, insbesondere von urbanen Gewässern wie Hafenanlagen und Flüssen. Während diese während der Industrialisierung vor allem für den Transport und zur Energiegewinnung genutzt wurden, dienen sie heute zunehmend der Naherholung und Freizeitgestaltung. Gewässer und Grünflächen gelten als weiche Standortfaktoren und rücken in den Fokus von Stadtsanierungs- und Entwicklungsprojekten.
Ziel des Kongresses ist es, Gesundheitsförderung „räumlich zu denken“ und die Schnittmengen und Synergien von Raumplanung und Gesundheitsförderung in Vorträgen, Diskussionen und Workshops herauszuarbeiten. Zudem wird am Freitag, den 12. Mai um 11.30 Uhr der Werner-Ernst-Preis für exzellente Nachwuchsforschung zu dieser Thematik vergeben.
Weitere Informationen sowie das Veranstaltungsprogramm finden Sie unter: www.arl-net.de
Zeit: Do, 11. Mai 2017, 12.20 – 18.30 Uhr und Fr, 12. Mai 2017, 09.00 – 13.45 Uhr
Ort: nH Hotel Potsdam, Friedrich-Ebert-Straße 88, 14467 Potsdam
Kontakt: ARL-Geschäftsstelle, Dr. Gabriele Schmidt, Tel 0511. 348 42-56, schmidt@arl-net.de
Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, ist ein außeruniversitäres Forum und Kompetenzzentrum für eine nachhaltige Raumentwicklung. Sie erforscht räumliche Strukturen und Entwicklungen, ihre Ursachen und Wirkungen sowie politisch-planerische Steuerungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf den für eine nachhaltige Entwicklung bedeutsamen Bereichen Wirtschaft, Soziales, Ökologie und Kultur sowie deren Wechselwirkungen.
Stadt und Gesundheit
Quelle: © Ella Sarkisyan - Fotolia
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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