Ferdinand Sutterlüty (Goethe-Universität Frankfurt am Main) wird am 18. Mai um 19.00 Uhr in der diesjährigen Reihe der „Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung“ sprechen. Der Soziologe hält einen öffentlichen Vortrag zum Thema: „Situationistische Fallstricke der Gewaltforschung“. Moderator des Abends ist Stefan Malthaner.
Ferdinand Sutterlüty (Goethe-Universität Frankfurt am Main) wird am 18. Mai um 19.00 Uhr in der diesjährigen Reihe der „Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung“ sprechen. Der Soziologe hält einen öffentlichen Vortrag zum Thema: „Situationistische Fallstricke der Gewaltforschung“. Moderator des Abends ist Stefan Malthaner.
In den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten hat sich die Neuere Gewaltforschung zunehmend auf den Mikrobereich des Gewaltgeschehens und damit die unmittelbare Gewaltsituation konzentriert. Dieser Fokus war einerseits enorm fruchtbar, weil so insbesondere die Dynamiken der Gewalt besser als je zuvor in den Blick genommen werden konnte. Andererseits sind mit diesem situationistischen Paradigma auch einige problematische Verengungen einhergegangen, die es zu korrigieren gilt. Ferdinand Sutterlüty wird sich in seinem Vortrag genau damit beschäftigen.
Ferdinand Sutterlüty ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Familien- und Jugendsoziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er promovierte mit einer preisgekrönten Arbeit, die den Titel „Gewaltkarrieren: Jugendliche im Kreislauf von Gewalt und Missachtung“ (2002) trug, und erregte Aufmerksamkeit durch eine Reihe weiterer Veröffentlichungen wie etwa sein Buch „In Sippenhaft: Negative Klassifikationen in ethnischen Konflikten“ (2010). Sutterlüty machte sich durch diese Publikationen nicht nur einen Namen als Gewaltforscher, sondern auch als einer der methodisch innovativsten Feldforscher seiner Generation.
Moderator des Abends ist der Politikwissenschaftler und Soziologe Dr. Stefan Malthaner, Wissenschaftler in der am HIS etablierten „Forschungsgruppe Makrogewalt“, der zusammen mit Laura Wolters auch für die Konzeption der diesjährigen Reihe der „Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung“ zuständig ist.
Die „Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung“ befassen sich als Veranstaltungsreihe in diesem Jahr mit neueren Theorien kollektiver Gewalt und richten den Blick insbesondere auf das Spannungsverhältnis und die Wechselwirkung zwischen situativer Dynamik und sozialer Ordnung von Gewaltphänomenen. „Nach wie vor klafft eine theoretische Lücke zwischen gewaltsamen Interaktionen auf der einen und ihrer Einbettung in Prozesse sozialer und politischer Auseinandersetzungen auf der anderen Seite“, so Stefan Malthaner und Laura Wolters. Die damit aufgeworfenen Fragen seien vielfältig, würden aber allesamt Kernaspekte und Bausteine des Verständnisses kollektiver Gewalt berühren. „Die Eigendynamik situativer Konfrontationen zwingt uns dabei, Annahmen über die Ursachen und Entstehung von Gewalt zu revidieren und verleiht der Frage nach dem Zusammenhang von Emotionen, Intention und Rationalität neue Relevanz“, so die Wissenschaftler.
Veranstaltungszeit und -ort:
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19.00 Uhr:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Pressekontakt zur Veranstaltung
Hamburger Institut für Sozialforschung
Prof. Dr. Wolfgang Knöbl
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Telefon: 040 – 414 097-35
E-Mail: direktor@his-online.de
www.his-online.de
http://www.his-online.de/veranstaltungen/9547/ Informationen zum Vortrag von Ferdinand Sutterlüty
Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung 2017
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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