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18.05.2017 09:46

Round Table Mittelstand: Digitalisierung und Innovationsbereitschaft reduzieren Abhängigkeiten

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    Angesicht des kommenden G 20-Gipfels im Juli in Hamburg, bei dem auch globale Wertschöpfungsketten zur Sprache kommen werden, diskutierten Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie auf dem gestrigen Round Table Mittelstand in Berlin mit Wissenschaftlern verschiedener Forschungsinstitute und Vertretern von Wirtschaftsverbänden über das Thema "Mittelstand zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmung".

    In ihrer Einführung legte Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen) dar, in welcher Form mittelständische Zulieferer abhängig von Endherstellern werden können: Demnach finden sich neben wirtschaftlichen, vertraglichen und größenbedingten Abhängigkeiten auch immer häufiger ganz konkrete technologische Vorgaben.

    Wenn mittelständische Unternehmen Wertschöpfungsketten als einen lebendigen Organismus wahrnehmen und ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterentwickeln, können sie nach Untersuchungen von Wolfgang Dürig, Dr. Michael Rothgang und Heiko Röhrs nicht nur eine aktivere Rolle im Innovationsgeschehen einnehmen, sondern auch neue Marktfelder besetzen. Die Wissenschaftler des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hatten die Rolle des Mittelstands in automobilen Wertschöpfungsketten untersucht.

    Aber auch Diversifikation, Kundennähe und Flexibilität, die verstärkte Produktion modular aufgebauter Produkte sowie die Übernahme von zusätzlichen (Koordinierungs-)Funktionen tragen nach Untersuchungen von Michael Holz (IfM Bonn) zu mehr Selbstbestimmung der einzelnen Unternehmen bei. Gleichwohl muss nach Ansicht von Dr. Viktor Slavtchev (IWH Halle) beachtet werden, dass die Vorteile der Handelsliberalisierung für Unternehmen unterschiedlicher Größe verschieden ausgeprägt sein können. Differenzierte flankierende Maßnahmen könnten daher für die kleinen bzw. mittleren und großen Unternehmen hilfreich sein.

    Eine große Hürde bei der digitalisierten Zusammenarbeit mit großen Unternehmen sieht Annika Jochum (BDI) in der Datensicherheit. Aus diesem Grund begrüßt der Bundesverband der Deutschen Industrie die Förderung von Kooperationen zwischen mittelständischen Unternehmen und Startups. Denn generell sei sich die deutsche Wirtschaft bewusst, dass der Grund für die starke deutsche Wirtschaft in der Zusammenarbeit von kleinen und großen Unternehmen liege.

    Allerdings belegen nach Aussagen von Dr. Sebastian Nielen (IfM Bonn) jüngere Untersuchungen, dass insbesondere kleinere Unternehmen zwar moderne Technologien und Geschäftsmodelle beobachten, selbst aber erst dann aktiv werden, wenn ihre bisherigen Strategien nicht mehr erfolgreich sind. Damit unterschätzten sie jedoch die Chancen und Risiken, die von neuen Technologien und Geschäftsmodellen ausgehen.


    Weitere Informationen:

    http://www.ifm-bonn.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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