Der in St. Gallen lehrende Slavist Ulrich M. Schmid gilt als einer der besten Kenner des Werks von Tolstoi. Besonders intensiv hat er sich mit dessen religionsphilosophischen Schriften befasst, die bisher nur zum Teil in deutscher Übersetzung zugänglich sind. Im Rahmen der Ausstellung »Rilke und Russland« spricht er am Donnerstag, 1. Juni, um 19 Uhr im Berthold-Leibinger Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) zum Thema »Rilke und Tolstoi – Literatur als Gesellschaftsprojekt?«.
Lew N. Tolstoi war für Rainer Maria Rilke das »Tor zu Russland«. Seine Romane und Schriften kannte Rilke seit seiner Jugend. Kein Wunder, dass er es bei keiner seiner beiden russischen Reisen versäumte, dem weltberühmten Dichter einen Besuch abzustatten. Doch die Gespräche verliefen anders als erwartet. 1899 riet Tolstoi Rilke davon ab, die Osterfeierlichkeiten im Moskauer Kreml zu besuchen, die er als »abergläubisches Volkstreiben« bezeichnete. Und ein Jahr später erläuterte er dem erstaunten jungen Dichter, warum jegliche Lyrik verwerflich sei. Beide deutsch-russischen Begegnungen offenbarten tiefgreifende Unterschiede in den Ansichten über die Funktion von Literatur, Moral und Religion. Lange wirkten die Besuche nach. Rilke erzählte von ihnen bis an sein Lebensende.
Der Abendvortrag findet am Donnerstag, 1. Juni 2017 um 19.00 Uhr im Berthold-Leibinger Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Der Eintritt ist frei.
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