Zentrum für interdisziplinäre Forschung: „Small Arms – Big Business“
Kleinwaffen verursachen mehr Opfer als jede andere Waffenart, sie verschärfen Konflikte und destabilisieren Gesellschaften. Der Handel mit Kleinwaffen ist moralisch wie politisch hoch umstritten und verzeichnet zugleich international hohe Zuwächse. Die internationale Tagung „Small Arms – Big Business. Trading Small Arms: Political, Cultural and Ethic Dimensions in Historical and Global Perspective” (“Kleinwaffenhandel: Politische, kulturelle und ethische Dimensionen in historischer, ethischer und globaler Perspektive”) will die Komplexität des Phänomens beleuchten und eine Debatte anstoßen.
Die Tagung findet vom 8. bis 10. Juni am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld statt.
Weltweit sind nach einer Schätzung des Auswärtigen Amts über 875 Millionen Kleinwaffen im Umlauf. Vor allem in Krisengebieten können sie leicht legal oder illegal erworben werden, auch von Zivilisten. Weil viele Staaten zugleich am Handel mit Kleinwaffen verdienen, sind sie nicht nur eine Herausforderung für die öffentliche Sicherheit, sondern auch ein heikles Thema für die internationalen Beziehungen. Die ZiF-Arbeitsgemeinschaft bringt Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen für die Tagung zusammen, um eine umfassende Perspektive auf das Phänomen zu entwickeln: „Wir werden historische, soziologische und rechtswissenschaftliche Fragestellungen mit moralischen und ökonomischen verbinden“, sagt Professorin Dr. Angelika Epple. Die Historikerin der Universität Bielefeld leitet gemeinsam mit Professorin Dr. Dagmar Ellerbock (Technische Universität Dresden) und Dr. Felix Brahm (German Historical Institute London, Großbritannien) die Tagung.
Wie hat sich der globale Kleinwaffenhandel entwickelt? Welche moralischen, gesetzlichen und politischen Normen bestimmen ihn? Was sind die wichtigsten ökonomischen Interessen, wer die wichtigsten Player? Wie verhält sich das globale Handelssystem zu nationaler Regulierung? Welche Rolle spielen die Medien? Diese und weitere Fragen werden anhand von Fallstudien untersucht. „Wir werden erstmals die Abhängigkeiten zwischen lokalen, nationalen und globalen Handlungsräumen in den Blick nehmen“, so die Tagungsleiterinnen und der Tagungsleiter. „Mit dieser Konferenz zum Kleinwaffenhandel nähern wir uns einem politisch sensiblen Thema aus einem konsequent interdisziplinären Blick. Die Tagung setzt damit einen wichtigen Impuls für eine breite und dringend notwendige Debatte zum Kleinwaffenhandel“, so Professorin Dr. Dagmar Ellerbrock, Co-Leiterin der ZiF-Arbeitsgemeinschaft.
Die Tagungssprache ist Englisch. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Professorin Dr. Angelika Epple und Professorin Dr. Dagmar Ellerbrock beantworten im Vorfeld der Tagung Medienanfragen.
https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/06-08-Epple.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Recht
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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