idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.06.2017 08:56

Auf dem Weg zum klingenden Fotobuch

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle
Technische Universität Chemnitz

    Institut für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz will mit dem Druck von Papier-Lautsprechern den Massenmarkt erreichen – Bund fördert das Projekt mit rund 1,4 Millionen Euro

    Die Lautsprecher der Zukunft werden, wenn es nach dem Institut für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz geht, dünn wie Papier sein und Verpackungen und Fotobücher zum Klingen bringen. In den Labors der Chemnitzer Forscherinnen und Forscher ist dies nahezu Realität, denn sie entwickelten bereits 2015 das mehrfach ausgezeichnete „T-Book“ – einen großformatigen Bildband, der mit gedruckter Elektronik ausgestattet ist. Blättert man eine Seite um, dann beginnt diese durch einen unsichtbar im Inneren des Blatt Papiers befindlichen Lautsprecher zu tönen. „Das T-Book war und ist ein Meilenstein in der Entwicklung gedruckter Elektronik“, meint Prof. Dr. Arved C. Hübler, unter dessen Leitung dieser Technologietrend bereits seit 17 Jahren vorangetrieben wird und weltweit zunehmend Beachtung findet.

    Die klangvolle Innovation aus Chemnitz wird bisher in einer halbautomatischen Einzelbogenfertigung hergestellt. Dabei werden ganz normales Papier oder Folien mit zwei Schichten eines leitfähigen organischen Polymers als Elektroden bedruckt. Dazwischen kommt eine piezoelektrische Schicht als aktives Element, was das Papier oder die Folie in Schwingungen versetzt. Laut und deutlich wird durch die Luftverdrängung der Sound erzeugt. Die beiden Seiten des Lautsprecherpapiers lassen sich farbig bedrucken. Da dies aktuell nur in einzelnen Bögen möglich ist, ist die Effizienz des Verfahrens sehr gering.

    Deshalb gehen die Forscher des Instituts für Print- und Medientechnik seit Mai 2017 einen neuen Weg – hin zur kostengünstigen Massenproduktion. Ziel ihres aktuellen Projektes „Rollengedrucktes Lautsprecherpapier“ (kurz: T-Paper) ist es, die aktuelle Bogenherstellung in eine Rollenfertigung zu überführen. „Damit soll die Effizienz des gesamten Herstellungsprozesses erheblich gesteigert werden, um zukünftig beispielsweise Massenmärkte wie Fotobücher adressieren zu können“, berichtet Projektleiter Georg C. Schmidt. Zudem sei geplant, die Leistungsfähigkeit und die Anmutung des Lautsprecherpapiers zu optimieren. „Somit wird die Möglichkeit eröffnet, das Potenzial des Lautsprecherpapiers voll auszunutzen und auch auf weitere Anwendungsbereiche – zum Beispiel im Bereich der Sensorik – auszuweiten“, so Schmidt.

    Das Projekt „T-Paper“ wird im Rahmen der Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden drei Jahren mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert.

    Der Film zum 2015 entwickelten T-Book findet sich im YouTube-Kanal der TU Chemnitz: https://www.youtube.com/watch?v=HX0DVicu3NM

    Kontakt: Prof. Dr. Arved C. Hübler, Inhaber der Professur Printmedientechnik der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-23610, E-Mail pmhuebler@mb.tu-chemnitz.de, sowie Dr. Georg C. Schmidt, Telefon 0371 531-35175, E-Mail georg.schmidt@mb.tu-chemnitz.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.tpaper.de - Projekt-Website


    Bilder

    Dr. Georg Schmidt (l.) und Student Robert Eland kontrollieren an einer Rolle-zu-Rolle-Druckmaschine im Labor der Professur Printmedientechnik die Qualität eines Probedruckes.
    Dr. Georg Schmidt (l.) und Student Robert Eland kontrollieren an einer Rolle-zu-Rolle-Druckmaschine ...
    Quelle: Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

    Dr. Georg Schmidt kontrolliert im Labor der Professur Printmedientechnik die Qualität eines Probedruckes.
    Dr. Georg Schmidt kontrolliert im Labor der Professur Printmedientechnik die Qualität eines Probedru ...
    Quelle: Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Chemie, Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dr. Georg Schmidt (l.) und Student Robert Eland kontrollieren an einer Rolle-zu-Rolle-Druckmaschine im Labor der Professur Printmedientechnik die Qualität eines Probedruckes.


    Zum Download

    x

    Dr. Georg Schmidt kontrolliert im Labor der Professur Printmedientechnik die Qualität eines Probedruckes.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).