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06.06.2017 11:52

Aufbruch zu neuen Quantentechnologien

Daniela Metz Laser- und Optikforschung
VDI Technologiezentrum GmbH

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zwei Fördermaßnahmen für die nächste Generation der Quantentechnologien gestartet, damit neue Technologien schneller in die Anwendung kommen. In der Fördermaßnahme „Schlüsselkomponenten für die Quantentechnologien“ stehen die Erforschung und Entwicklung von neuen Geräten, Komponenten und Prozessen im Vordergrund. Mit dem Nachwuchswettbewerb „Quantum Futur“ wird der Aufbau von Forschungsgruppen von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt.

    Strategieprozess Quantentechnologien

    Quantentechnologien sind wichtige Zukunftstechnologien an der Schwelle zur Anwendung. Dazu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aktuell gemeinsam mit der Fachcommunity einen Strategieprozess gestartet. Dieser soll die Bedeutung der Quantentechnologien für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland herausarbeiten. Die Aufarbeitung erfolgt in Einklang mit Bewertungen des Themenfeldes im europäischen und internationalen Umfeld.

    Der Strategieprozess fußt u. a. auf
    • einem Positionspapier der wissenschaftlichen Fachszene in Deutschland www.qutega.de
    • einer Bewertung aus Sicht der Industrie
    • Vorschlägen für eine europäische Strategie im Rahmen eines europäischen FET-Flagship-Projektes.

    Mit den beiden nun gestarteten Fördermaßnahmen „Schlüsselkomponenten für Quantentechnologien“ und „Quantum Futur“ hat das Bundesforschungsministerium erste Ergebnisse des Prozesseses umgesetzt. Die Fördermaßnahmen sind Bestandteil des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“ und damit Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Diese zielt auf Innovation und Wachstum in Deutschland ab.

    Schlüsselkomponenten für Quantentechnologien

    Weil Quantenphänomene sehr empfindlich auf selbst schwache äußere Störungen reagieren und daher meist sehr kurzlebig sind, ist ein beträchtlicher Aufwand erforderlich und sie technisch nutzbar zu machen. Im Regelfall sind die erforderlichen Geräte groß und teuer.

    Um das zu ändern, hat das Bundesforschungsministerium die Fördermaßnahme „Schlüsselkomponenten für Quantentechnologien“ gestartet. Sie soll die enge Zusammenarbeit zwischen den Geräteherstellern und den Forschern in den Laboren fördern. Dazu sollen in gemeinsamen Verbundprojekten neue Gerätegenerationen entwickelt werden, die gezielt für den Einsatz in den Quantentechnologien entworfen oder modifiziert werden und die insbesondere aufgrund ihrer Systemstabilität und Kosteneffizienz die Aussichten auf eine erfolgreiche wirtschaftliche Nutzung neuer Quanteneffekte erheblich verbessern. Zudem soll innerhalb der Projekte eine vollständige Wertschöpfungskette für die Herstellung entsprechender Anlagen und Geräte am Standort Deutschland etabliert werden.

    Ein wesentliches Ziel der Fördermaßnahme des Bundesforschungsministeriums ist es, einheimische Unternehmen zu stärken und dabei zu unterstützen, sich zu weltweit führenden Lieferanten für entsprechende Forschungs- und Entwicklungs-Ausrüstungen zu etablieren. Die beteiligten Forschungsinstitute dienen im Projekt gleichermaßen als Partner für die Technologieforschung, wie auch als Berater und Evaluatoren für die Anwendbarkeit der neu entwickelten Geräte.

    Projektvorschläge können ab sofort bis spätestens 31.08.2017 bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragten Projektträger, der VDI Technologiezentrum GmbH, eingereicht werden

    Kontakt

    Dr. Martin Böltau
    VDI Technologiezentrum GmbH
    - Projektträger Quantentechnologien; Photonik –
    VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
    Telefon: 0211 / 6214 465
    E-Mail: boeltau@vdi.de

    Quantum Futur

    Der wichtigste Baustein für ein forschungs- und wissensintensives Feld wie die Quantentechnologien ist der wissenschaftliche Nachwuchs. Um Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beim Aufbau von Forschungsgruppen mit exzellenten Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und –Wissenschaftlern zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Wettbewerb „Quantum Futur“ ins Leben gerufen.

    Damit sollen junge Akademikerinnen und Akademiker bei Forschungsprojekten unterstützt werden, die neue interdisziplinäre Forschungsansätze in der Quantentechnologie aufgreifen und den Übergang von den Erkenntnissen der Grundlagenforschung in Innovationen und Impulse für die Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien vorantreiben. Das Projektthema der Nachwuchsgruppen soll dabei zu den Schwerpunkten der Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen passen oder bestehende Schwerpunkte ergänzen.

    Zielgruppe sind exzellente Nachwuchsforscher, die nach ihrer Promotion bereits erste eigene Forschungserfahrungen gesammelt haben. Der Wettbewerb richtet sich zudem an Nachwuchswissenschaftler, die längere Zeit im Ausland geforscht haben und nach Deutschland zurückkehren wollen.

    Wichtig für eine erfolgreiche Förderung durch das Bundesforschungsministerium ist die spätere Nutzbarkeit von Projektergebnissen. Daher werden von den Nachwuchsgruppen neben Publikationen und Patentierungen von Projektergebnissen auch Aussagen zu angemessenen Maßnahmen zum Technologietransfer, z. B. Strategien für Unternehmensgründungen, erwartet. Das beinhaltet aber auch mögliche Allianzen mit Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und eine Verwertung der Ergebnisse in Deutschland oder Europa. Ziel ist, dass die Nachwuchsgruppen auch nach abgeschlossenem Projekt eigenständig fort geführt werden.

    Projektvorschläge können ab sofort bis spätestens 15.09.2017 bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragten Projektträger, der VDI Technologiezentrum GmbH, eingereicht werden

    Kontakt

    Lars Unnebrink
    VDI Technologiezentrum GmbH
    Projektträger Quantentechnologien, Photonik
    VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
    Telefon: 0211 / 6214 598
    E-Mail: unnebrink@vdi.de

    Über Quantentechnologien

    Quantentechnologien sind Technologien, die auf der gezielten Ausnutzung von Quanteneffekten beruhen. Beispiele hierfür sind die Halbleitertechnologien, die Magnetresonanztomografie oder der Laser. Nun folgt bei den aktuellen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen die zweite Generation der Quantentechnologien. Hier steht der kontrollierte Quantenzustand einzelner oder gekoppelter Systeme im Vordergrund, d. h. seine gezielte Präparation, seine kohärente Kontrolle und nachfolgende Auslese.

    Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten für Anwendungen in der Informationsübertragung und -verarbeitung, für höchstpräzise und -sensible Mess- und Abbildungsverfahren oder auch für die Überwindung heutiger Beschränkungen bei der Simulation komplexer Systeme.


    Weitere Informationen:

    http://www.photonikforschung.de Weitere Informationen zu den beiden Quantentechnologie-Bekanntmachungen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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