Am 1. Juli beginnt die Forschungsarbeit im Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen „Cognitive Interfaces“. Der Forschungsverbund ist ein Kooperationsmodell zwischen dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) und der Universität Tübingen. Rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen untersuchen, wie sich Denken, Handeln und Arbeiten im Kontext digitaler Medien durch die Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen verbessern lässt. Beteiligt sind neben dem Bereich der Psychologie auch die Disziplinen Informatik, Medizin, Didaktik der Biologie, Medienwissenschaft und Erziehungswissenschaft.
Die Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien hat im 21. Jahrhundert enorme Fortschritte gemacht. Informationen, die vor Jahrzehnten nur mit erheblichem Aufwand herausgefunden werden konnten, sind heute in wenigen Sekunden zu ermitteln. Durch digitale Technologien ist eine Schnittstelle geschaffen, welche den Zugriff auf eine enorme Vielfalt an Informationen in Echtzeit ermöglicht. Die Schnittstelle beeinflusst, was wir wissen, wie wir denken, wie wir entscheiden und wie wir uns verhalten. Sie ist eine „kognitive“ Schnittstelle, da sie den Menschen in seinen Wissensprozessen arbeitsteilig unterstützen kann.
In 14 Projekten, die jeweils von Tandempartnern aus dem Leibniz-Institut für Wissensmedien sowie der Universität Tübingen geleitet werden, wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln und fachlichen Hintergründen betrachtet, wie Informationen digital aufbereitet und welche Interaktionsformen bereitgestellt werden können, um wissensintensive Aufgaben wie Lernen, Problemlösen oder Entscheiden zu unterstützen. Das Potenzial digitaler Technologien ist besonders bei wissensintensiven Aktivitäten vielversprechend – ob in Lernkontexten oder im Beruf. „Wir untersuchen im Leibniz-WissenschaftsCampus, welche spezifischen Prozesse Schnittstellen übernehmen können, um Menschen bei besonders anspruchsvollen Tätigkeiten zu unterstützen, beispielsweise bei der Ermittlung medizinischer Diagnosen oder der Interpretation von Röntgenbildern“, so Prof. Dr. Ulrike Cress, Direktorin des IWM, die gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Engler, Rektor der Universität, den Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen leitet.
Finanziert wird der Leibniz-WissenschaftsCampus zunächst bis Mitte 2020 durch Mittel des Landes Baden-Württemberg, des IWM, der Universität Tübingen sowie der Leibniz-Gemeinschaft. Der Leibniz-WissenschaftsCampus verfügt damit über ein jährliches Budget von ca. 1,2 Mio. Euro.
Er baut auf dem Gründungs-Leibniz-WissenschaftsCampus „Bildung in Informationsumwelten“ auf, der unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse, ehemaliger Direktor des IWM und jetziger Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus, und Prof. Dr. Bernd Engler seit 2010 bestand und Ende 2016 ausgelaufen ist. Mit dem Modell des „Leibniz-WissenschaftsCampus“ fördert die Leibniz-Gemeinschaft die langfristige strategische Zusammenarbeit von Leibniz-Einrichtungen mit Kooperationspartnern an den Hochschulen und anderen Partnern. Leibniz-WissenschaftsCampi sollen der Vernetzung im Hinblick auf klar umrissene, wissenschaftlich und praktisch bedeutsame Themen dienen. Der ausgelaufene Tübinger Leibniz-WissenschaftsCampus „Bildung in Informationsumwelten“ hatte Modellcharakter, er war der bundesweit erste Leibniz-WissenschaftsCampus. Inzwischen bestehen 19 Leibniz-WissenschaftsCampi in Deutschland.
Weitere Informationen zum Leibniz-WissenschaftsCampus
Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen
Meike Romppel M.A. (Koordination)
Schleichstraße 6, 72076 Tübingen
m.romppel@iwm-tuebingen.de
07071/979-213
Leiter des Leibniz-WissenschaftsCampus:
Prof. Dr. Ulrike Cress, Leibniz-Institut für Wissensmedien
Prof. Dr. Bernd Engler, Universität Tübingen
Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus:
Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, Leibniz-Institut für Wissensmedien, f.hesse@iwm-tuebingen.de
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht, wie digitale Technologien eingesetzt werden können, um Wissensprozesse zu verbessern. Die psychologische Grundlagenforschung der rund 110 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist auf Praxisfelder wie Schule und Hochschule, auf Wissensarbeit mit digitalen Medien, wissensbezogene Internetnutzung und Wissensvermittlung in Museen ausgerichtet.
www.iwm-tuebingen.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen unter anderem in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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