Mit einem bewegenden Vortrag von Grana Nawabi aus Afghanistan und einer Spende von 500 Euro an den Afghanischen Frauenverein e.V. endet das Studium Generale zum Thema Flucht an der SRH Hochschule Heidelberg.
Grana Nawabi weiß, was es bedeutet, Flüchtling zu sein. Sie stammt aus einer wohlhabenden afghanischen Familie, ihr Vater war ein hoch angesehener Politiker. Als 1979 die sowjetische Armee in Afghanistan einmarschiert, muss sie fliehen. „Meine Familie war nicht mehr sicher“, sagt sie. Sechs Tage dauert ihre Flucht nach Pakistan, nach weiteren sechs Wochen kommt sie in Deutschland an – und findet dort ihr neues zu Hause.
Die 52-Jährige schilderte den Studierenden an der SRH Hochschule Heidelberg ihre Erlebnisse und Gefühle: „Es ist unheimlich schwer, sich in einer neuen Kultur zurecht zu finden, deren Sprache man noch nicht einmal versteht“, sagte sie. „Aber ich bin auf meinem Weg immer wieder Menschen begegnet, die an mich geglaubt und mich unterstützt haben. Wer so viel Glück im Leben hatte, muss auch etwas davon zurückgeben können.“
So sieht sie es als selbstverständlich an, sich neben ihrem Beruf ehrenamtlich für Flüchtlinge zu engagieren. Auch der Vortrag an der SRH Hochschule Heidelberg war für sie eine Herzensangelegenheit: „Es ist schön zu sehen, was die Studierenden hier alles auf die Beine gestellt haben, um mögliche Berührungsängste zu dem Thema Flucht abzubauen.“ Sie verzichtete auf ihr Honorar und nahm stattdessen gemeinsam mit Simin Heiderfazel vom Afghanischen Frauenverein e.V., eine Spende der SRH Hochschule Heidelberg von 500 Euro entgegen, die in Bildungsprojekte für Frauen in Afghanistan fließen soll. Ziel des Vereins ist es, Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen.
Prof. Dr. Carolin Sutter, Prorektorin Studium und Weiterbildung, bedankte sich bei der Spendenübergabe für Nawabis Engagement und ihre Anwesenheit an der Hochschule: „Wer sich mit so viel Überzeugung wie Frau Nawabi für andere Menschen einsetzt, dem gebührt Respekt und Anerkennung“, sagte sie. Jan Moser, Wirtschaftspsychologie-Student und einer der Hauptorganisatoren der Veranstaltungsreihe ermunterte am Ende alle Anwesenden, Flüchtlingen mit mehr Offenheit zu begegnen: „Wir sollten nicht vergessen, dass wir alle die von Frau Nawabi erwähnten Glücksmenschen sein können, die anderen auf ihrem Weg helfen.“
Nawabis Vortrag fand im Rahmen des Studium Generale „Läufst du mit oder denkst du mit?“ statt, das Studierende der Fakultät für Angewandte Psychologie und der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften mit Unterstützung von Prof. Dr. Knut Eming organisiert haben. Die Veranstaltungsreihe umfasste Vorträge sowie gemeinsame Aktivitäten mit Flüchtlingen, wie z.B. ein Fußballturnier oder ein Kochevent.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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