Am 5. Juli 2017 haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium des Innern (BMI) in einer gemeinsamen Pressekonferenz für das Förderprogramm »Forschung für die zivile Sicherheit« exemplarisch das Projekt »Radar-Warn- und Informationssystem für Anwendungen im Katastrophenschutz« (RAWIS) vorgestellt. Vor Ort waren Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sowie Bundesinnenminister Thomas de Maizière.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert seit 2007 mit dem Rahmenprogramm der Bundesregierung »Forschung für die zivile Sicherheit« umfassende Sicherheitslösungen. Im Rahmen dieses Programms wurde das Projekt RAWIS (Radar-Warn- und Informationssystem für Anwendungen im Katastrophenschutz) im Rahmen des Themenfelds »Zivile Sicherheit - Schutz und Rettung bei komplexen Einsatzlagen« durchgeführt. Das Fördervolumen beträgt rund 3,6 Mio Euro.
Die Projekte im Rahmen des zivilen Sicherheitsforschungsprogramms beschäftigen sich mit realitätsnahen Szenarien. Damit Sicherheitslösungen auf die Bedürfnisse in der Praxis abgestimmt werden können, arbeiten Forschende aus Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften mit Endanwendern, wie zum Beispiel der Polizei und Rettungskräften sowie der Industrie, eng zusammen. Als Beispiel dieses erfolgreichen Förderkonzepts wurde RAWIS daher auf der gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt. THW-Präsident Albrecht Broemme betonte: »Forschung ist wichtig für unsere Einsatzkräfte, denn arbeiten Forscher und Anwender zusammen, entstehen erfolgreich Systeme, die im Einsatz Leben retten.«
Im Projekt RAWIS hat das Fraunhofer FHR mit seinen Konsortialpartnern ein neuartiges Überwachungssystem zum Schutz der Rettungskräfte in Katastrophengebieten entwickelt. Das Gerät, das gemeinsam mit dem THW, der Universität Siegen, der Ruhr-Universität Bochum und der Firma indurad entworfen und aufgebaut wurde, überwacht die Einsatzstelle kontinuierlich und lückenlos. Es besteht aus einem Hauptradarsystem sowie kleinen Unterstützungsgeräten, wodurch es kompakt und mobil ist. »Dank der besonderen Eigenschaften von Radar arbeitet das System unabhängig von Regen, Nebel, Staub und Rauch. Die Rettungskräfte müssen keine Reflektormarken oder ähnliches anbringen, sich also zur Einrichtung des Systems nicht in Gefahr begeben. So kann zudem wertvolle Zeit für die Bergung von Personen gewonnen werden«, erläuterte Projektleiter Dr. Jens Klare vom Fraunhofer FHR. Kontinuierlich testete das Entwicklerteam das System in gemeinsamen Übungen mit dem THW, so zuletzt im März 2017. An der groß angelegten Kampagne auf einem Gelände bei Mönchengladbach nahmen mehrere Ortsverbände des THW teil.
Das Gerät basiert auf dem MIMO-Prinzip. Hierbei wird durch eine intelligente Signalprozessierung der Hardwareaufwand deutlich reduziert, was zu einer Kostenreduktion für das Gesamtsystem führt. Active-RFIDs (»Tags«) der Firma indurad ergänzen den Radarsensor. Die Tags werden an der Kleidung der Einsatzkräfte angebracht und ermöglichen deren räumliche Ortung und somit eine gezielte Alarmgebung. Dies wurde bei der Pressekonferenz auch demonstriert: Beide Minister setzten sich einen Helm mit Tag auf und konnten ihre Bewegung auf einem großen Monitor verfolgen. Das Projekt läuft noch bis Jahresende. Es wird eine abschließende Demonstration auf einem THW-Übungsgelände geben.
Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR betreibt als eines der führenden europäischen Institute umfassende Forschung im Bereich Hochfrequenz- und Radartechnik. Kernthema der Forschungsarbeiten sind Sensoren für präziseste Abstands- oder Positionsbestimmung sowie bildgebende Systeme. Das Anwendungsspektrum dieser Geräte reicht von Systemen für Aufklärung, Überwachung und Schutz bis hin zu echtzeitfähigen Sensoren für Verkehr und Navigation sowie Qualitätssicherung und zerstörungsfreies Prüfen.
https://www.fhr.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/sicherheit/radar-warn-und-info...
https://www.fhr.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/rawis-presseko...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
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