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14.07.2017 06:00

Personalisierte Medizin – Ein Schlüsselbegriff mit neuer Zukunftsperspektive

Sebastian Kaufhold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V.

    Eine patientenindividuelle Therapie stellt den Schlüssel für einen maximalen Behandlungserfolg mit geringen Nebenwirkungen dar. Dieses Konzept hat sich bereits in der Krebstherapie vielfach bewährt. Neue Ansätze auf der Basis maßgeschneiderter 3D-Trägermaterialien lassen die Hoffnung keimen, das Konzept der patientenindividuellen, personalisierten Therapie auch in Bereichen wie der Orthopädie und Kardiologie umsetzen zu können. Eine Studie zeigt Potentiale in Thüringen auf.

    Patienten sind individuell! So überrascht es nicht, daß unterschiedliche Patienten mit einer und derselben Krankheit unterschiedlich auf Therapien reagieren, abhängig von ihrem Alter, der physischen und genetischen Konstitution sowie dem Krankheitsverlauf. Insbesondere für Erkrankungen mit hochkomplexen Mechanismen und dementsprechend hochkomplexen Ansätzen wie der Krebstherapie stellt eine auf den Patienten abgestimmte Behandlung den Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie mit möglichst geringen Nebenwirkungen und hoher Effizienz dar. Die richtige, personalisierte Auswahl an Therapeutika entsprechend der diagnostischen Daten ist DIE Herausforderung an die moderne Medizin.

    Wird der klassische Tumoransatz der Personalisierten Medizin erweitert um individuelle Therapiekonzepte wie z.B. für den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislaufsystem, die hinsichtlich der alternden Bevölkerung eine immens hohe Bedeutung erhalten, müssen neue Ansätze für die technische Umsetzung entwickelt werden. Das Ziel ist es, maßgeschneiderte Behandlungen anbieten zu können, die einerseits dem Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität bieten und andererseits bezahlbar bleiben. Thüringer Forschungseinrichtungen und Firmen arbeiten dabei seit Langem an entsprechenden Lösungen sowohl für die Diagnose wie auch Therapie.

    Im Rahmen einer Studie wurden Eckpunkte der weltweiten Entwicklungs- und marktstrategischen Ansätze für die individualmedizinische Diagnose und Therapie herausgearbeitet und im Kontext der Thüringer Kompetenzen bewertet. Es zeigt sich ganz klar, daß Thüringer Institutionen insbesondere auf den Gebieten der immunologischen Schnelltests und der Biointerfaces in Zukunft eine starke Marktposition einnehmen können. Letztere stellen sowohl als Basiskonzept für die Diagnose wie auch in der Therapie als artifizielle Trägerstruktur in der Geweberegenerierung ein zentrales Element dar. Als Beispiel können maßgeschneiderte 3D-Mikrostrukturen des iba Heiligenstadt dienen, die anhand eines Tools aus Polymeren auf Hydrogelbasis und laserbasierter Strukturierung durch Zweiphotonen-Polymerisation (2PP) Eigenschaften natürlicher Gewebematrices aufweisen und mittels Oberflächenbeschichtungen auf Polyelektroyltbasis (PEM) mit bioaktiven Funktionen entsprechend den patientenindividueller Anforderungen ausgestattet sind (siehe Abbildungen).

    Das Forschungsprojekt des Institutes für Bioprozess- und Analysenmesstechnik (iba) e.V. "Entwicklungs- und marktstrategische Ansätze für die individualmedizinische Diagnose und Therapie in Thüringen (Personalisierte Medizin)“ wurde durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der Förderung von Personal in Forschung und Entwicklung (Anschubfinanzierung von Kooperations- und Netzwerkbeziehungen) unter dem Kennzeichen 2014 KN 0078 gefördert.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr.-Ing. Klaus Liefeith,
    Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik (iba) e.V.
    38308 Heilbad Heiligenstadt
    Telefon: 03606 / 671 500
    E-Mail: klaus.liefeith@iba-heiligenstadt.de


    Bilder

    Die 3D-Mikrostruktur (Schwarz-P) kann z.B. als Trägermaterial in der Regenerativen Medizin zur Knorpelregeneration bzw. auch als Biointerface für die Tumorforschung eingesetzt werden.
    Die 3D-Mikrostruktur (Schwarz-P) kann z.B. als Trägermaterial in der Regenerativen Medizin zur Knorp ...
    Quelle: Quelle: iba

    Tumorzellen auf 3D-Scaffold (links: Detail, Rasterelektronenmikroskopie, coloriert;      rechts: Übersicht, Konfokalmikroskopie)
    Tumorzellen auf 3D-Scaffold (links: Detail, Rasterelektronenmikroskopie, coloriert; rechts: Übe ...
    Quelle: Quelle: iba


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Die 3D-Mikrostruktur (Schwarz-P) kann z.B. als Trägermaterial in der Regenerativen Medizin zur Knorpelregeneration bzw. auch als Biointerface für die Tumorforschung eingesetzt werden.


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    Tumorzellen auf 3D-Scaffold (links: Detail, Rasterelektronenmikroskopie, coloriert; rechts: Übersicht, Konfokalmikroskopie)


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