In vielen Fällen ist das Ziel von Menschenhandel die Zwangsprostitution. Anders als bei der freiwilligen Prostitution handelt es sich hierbei um eine Straftat. Die ohnehin schon herausfordernde Strafverfolgung kann für die Behörden zusätzlich durch organisierte Kriminalität sowie Gewalt(-androhungen) und massive Einschüchterung, um die Opfer von Aussagen abzuhalten, erschwert werden.
Das deutsch-österreichische Verbundprojekt „Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung (PRIMSA)“ hat sich unter Leitung der Universität Vechta mit diesen Herausforderungen auseinandergesetzt. Ziel des in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie auf österreichischer Seite im Förderprogramm KIRAS vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie finanzierten Projekts ist es, praktische Präventions- und Interventionsstrategien zur Verhinderung von Zwangsprostitution zu erarbeiten. Diese sollen die Arbeit sowohl für Beratungsinitiativen als auch für Behörden und die Polizeien in beiden Ländern erleichtern.
Der Forschungsverbund PRIMSA ist breit aufgestellt: Beteiligt sind die Disziplinen Rechtswissenschaften, Soziale Arbeit, Kriminologie, Psychologie und Technologie. Zu den interdisziplinär erarbeiteten Ergebnissen gehört neben umfangreichen Bestandsaufnahmen zur Zwangsprostitution in Deutschland und Österreich auch ein nicht-invasives Ultraschallgerät zur Bestimmung der Minderjährigkeit am Handknochen, um einen Anfangsverdacht zu erhärten und damit die Handlungsmöglichkeiten der Polizeien zu erweitern. Alle Forschungsergebnisse werden in ein berufsgruppenübergreifendes Schulungskonzept für psychosoziale Beratung, Ämter, Polizei und Justiz einfließen.
Die wichtigsten Ergebnisse dazu stellen die Forschungspartner am 08. September 2017 von 10 bis 17 Uhr im Hannover Congress Centrum der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit vor. Dabei wird es vielfältige Gelegenheiten für den Austausch über Fächer- und Organisationsgrenzen hinweg geben.
Weitere Informationen zum Projekt, zum Programm der öffentlichen Abschlusstagung sowie zur Anmeldung finden Sie auf der Projektseite im Internet unter: www.primsa.eu.
Ansprechpartnerin:
Mascha Körner, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Vechta, Tel.: +49 4441 15-718, E-Mail: mascha.koerner@uni-vechta.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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