Der weitere Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist unangefochten, ein konjunktureller Einbruch in nächster Zeit kein Thema. Das Risiko, dass Deutschland in den kommenden Monaten in eine Rezession gerät, hat zuletzt erneut spürbar abgenommen. Das zeigt der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung
Für den Zeitraum von September bis Ende November 2017 weist das Frühwarninstrument, das die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 5,1 Prozent aus. Im August hatte sie bei 12,7 Prozent gelegen. Bei Werten unter 30 Prozent besteht keine Rezessionsgefahr, der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator ist also fest im „grünen Bereich“ verankert.
Die verringerte Krisenwahrscheinlichkeit erklärt das IMK vor allem mit positiven Signalen von den Finanzmärkten: Zum einen war die Volatilität der Aktienmärkte im August außerordentlich gering. Zum anderen ist die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, der sogenannte Spread, weiter gesunken. Dieser Trend setzt sich seit rund anderthalb Jahren fort. Bei einem geringen Spread finden Unternehmen ein sehr günstiges Finanzierungsumfeld vor. Gleichzeitig sind Stimmungsindikatoren und realwirtschaftliche Größen wie die Auftragseingänge auf „hohem Niveau“ stabil geblieben, so IMK-Experte Dr. Thomas Theobald. Der neue Indikatorwert stütze die Erwartung, dass sich der Aufschwung weiter fortsetzt, ohne dass die Gefahr konjunktureller Überhitzung besteht. Das IMK legt seine neue Konjunkturprognose Anfang Oktober vor.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.
Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Kontakt in der Hans-Böckler-Stiftung
Dr. Thomas Theobald
IMK
Tel.: 0211-7778-215
E-Mail: Thomas-Theobald@boeckler.de
Rainer Jung
Leiter Pressestelle
Tel.: 0211-7778-150
E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de
http://www.boeckler.de/imk_38710.htm - Zum IMK-Konjunkturindikator
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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