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29.09.2017 14:44

Leuphana Standort wird zu einem Campus für 3D-Druck

Henning Zuehlsdorff Pressestelle
Leuphana Universität Lüneburg

    In Lüneburg entsteht ein Campus für 3D-Druck. Damit könnte die Hansestadt zu einem Vorreiter auf dem Gebiet dieser zukunftsträchtigen Technologie werden. Die Leuphana Universität Lüneburg hat für dieses vielversprechende Projekt einen Teil ihres Standortes Volgershall an die Bionic Production AG aus Hamburg vermietet. Die Gesellschaft eröffnet in Lüneburg eine Dependance und wird auf rund 2.000 qm eine „Bionic Smart Factory“ mit Produktionsflächen für den 3D-Druck einrichten.

    Mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und der Hansestadt Lüneburg soll ein sogenannter „3D-Campus“ entstehen, auf dem sich weitere Kooperationspartner ansiedeln. Bis zu 150 innovative und anspruchsvolle Arbeitsplätze könnten mittelfristig entstehen. Birgit Honé, Staatssekretärin für Europa und regionale Landesentwicklung in der Niedersächsischen Staatskanzlei, sieht in der Entwicklung große Chancen für den Standort und für Niedersachsen.

    Die Bionic Production AG wird am Standort Volgershall mit zunächst 30 Arbeitsplätzen starten, die Zahl wird sich mittelfristig auf bis zu 100 Arbeitsplätze erhöhen. Neben der Bionic Production AG sollen sich weitere mit dem 3D-Druck verbundene Unternehmen auf dem Gelände ansiedeln und weitere Arbeitsplätze schaffen. Dazu werden derzeit Gespräche geführt u.a. mit der Firma Hewlett Packard, die dort einen Show-Room eröffnen könnte, und mit dem Laser Zentrum Nord GmbH, das an dem neuen Standort einen Teil seiner Forschungsaktivitäten konzentrieren möchte. Auch die Leuphana kann sich vorstellen, an der Initiative mitzuwirken.

    Die Idee, den 3D-Druck nach Lüneburg zu bringen, wurzelt in der Gemeinschaftsinitiative SMART REGION, die die Süderelbe AG mit Förderung des Landes entwickelt hat. Die Bionic Smart Factory wurde vom Institut für Laser- und Anlagensystemtechnik der TU Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. C. Emmelmann in ein umsetzungsreifes Konzept überführt. Die Ansiedlung der Bionic Production AG in Lüneburg wird seit dem Jahr 2015 aktiv durch die Süderelbe AG, die IHK Lüneburg-Wolfsburg und das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg begleitet.

    Staatssekretärin Honé betonte, dass das Land eine Weiterentwicklung des Lüneburger 3D-Campus gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie befürworte. Das Vorhaben stelle einen wichtigen Schritt für einen möglichen Aufbau eines Data Science Clusters in der Metropolregion Hamburg dar. Langfristig müsse es gelingen, Norddeutschland und die Metropolregion im Wettbewerb um Ansiedlungen und Arbeitskräfte einer immer stärker von der Digitalisierung geprägten Wirtschaft national wie international besser zu positionieren.

    Ganz Niedersachsen werde von der jetzt in Gang gesetzten Entwicklung profitieren können, ist Wolfgang Bülow, Vorstand der Bionic Production AG, überzeugt. Durch die Verzahnung von Forschung (Laser Zentrum Nord) und Wirtschaft (Bionic Production AG) entstünden neue Standards, Prozesse und Produkte, die maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft der 3D-Technologie haben werden. Für Wirtschaftsbereiche wie z.B. Automotive, Aviation/Aerospace oder Medical seien durch die konsequente Nutzung der neuen Möglichkeiten Wettbewerbsvorteile zu erwarten.

    Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge sieht in der Verknüpfung von Forschung und Produktion, wie sie zukünftig am Standort Volgershall praktiziert wird, eine richtungsweisende Entwicklung, die mittelständischen Unternehmen die Chance bietet, mit innovativen Technologien in Kontakt zu kommen. Eine starke Stadt wie Lüneburg könne sich nur weiterentwickeln, wenn sie in vielen Bereichen neuen Ideen Raum biete. Die Ansiedlung des 3D-Campus sei eine solche Idee.

    Hintergrund:
    Beim 3D-Druck handelt es sich um eine sog. „disruptive“ Technologie, d.h. eine bestehende Technologie wird nicht weiterentwickelt im Sinne der Evolution, sondern es findet eine technologische Revolution statt: bisher nicht oder nur unter größten Aufwendungen zu produzierende Teile können mit Hilfe des 3D-Drucks hergestellt werden – und dies unter dem Gesichtspunkt bionischer Strukturen bei Erfüllung vorgegebener technischer Anforderungen. Außerdem ist 3D-Druck als Produktionsverfahren nachhaltig: einem geringeren Materialeinsatz stehen reduzierte CO2-Emissionen sowie reduzierte Energieverbräuche für die Fertigung gegenüber.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

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