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23.10.2017 14:12

Weltkulturerbe Petra: Forscher aus Berlin und Köln entwickeln Konservierungsstrategien

Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Köln

    Restauratoren der TH Köln untersuchen gemeinsam mit Naturwissenschaftlern der Technischen Universität Berlin und Archäologen der Humboldt-Universität zu Berlin antike Wandmalereien in der jordanischen Felsenstadt Petra – Hauptstadt des untergegangenen Reiches der Nabatäer und heutiges UNESCO-Weltkulturerbe. Touristen aus aller Welt werden von den in die Felswände geschlagenen, rund 2.300 Jahre alten Tempeln und Palästen mit ihren detailreichen, farbenfrohen und teilweise vergoldeten Wandmalereien angezogen. Da diese von Wind, Regen, starken Temperaturschwankungen und hoher Luftfeuchtigkeit bedroht sind, sollen jetzt Konservierungskonzepte entwickelt und erprobt werden.

    „Die Nabatäer haben kaum Schrifterzeugnisse hinterlassen. Darum sind ihre Wandmalereien von ungemeiner historischer Bedeutung zum Verständnis dieser Kultur. Nur wenige ihrer Malereien sind bislang erfasst und konserviert worden. In vielen Fällen leistet unser Projekt daher Pionierarbeit“, erläutert Prof. Adrian Heritage vom Cologne Institute of Conservation Sciences (CICS) der TH Köln. In einem ersten Schritt lernten die Forscherinnen und Forscher die Gegebenheiten und Ansprechpartner vor Ort kennen und erfassten mögliche Konservierungsobjekte in ausgewählten Höhlen.

    Um die Verwitterungs- und Veränderungsprozesse besser zu verstehen, denen die Malereien ausgesetzt sind, hat Sarah Hutt, Diplom-Restauratorin am CICS, an drei Objekten Messgeräte installiert. Diese dokumentieren den Salzgehalt und Feuchtigkeit in der Luft. „Durch das Klimamonitoring erhalten wir Anhaltspunkte, welche Konservierungsmethoden für die verschiedenen Malereien angemessen sind“, so Hutt. Bei kommenden Reisen werden zudem mit zerstörungsfreien Methoden die Malschichten, Bindemittel, Farbpigmente sowie Maltechniken analysiert. So sammeln die Restauratorinnen und Restauratoren weitere Hinweise zur zielführenden Bearbeitung.

    Die ausgewählten Restaurierungs- und Konservierungsmethoden sollen anschließend an drei Objekten beispielhaft angewendet werden. „Es gibt mehrere tausend Höhlen in Petra, viele davon unerschlossen. Daher kann unser Projekt nur ein erster Schritt sein, der von lokalen Fachkräften weitergeführt wird“, so Heritage. In enger Zusammenarbeit mit den Behörden sollen daher einheimische Restauratoren geschult werden.

    Das Forschungsprojekt wird über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Neben Prof. Heritage vom CICS der TH Köln sind Prof. Dr. Birgit Kanngießer vom Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin und Professor Dr. Stephan G. Schmid vom Institut für Archäologie der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt. In Jordanien arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Department of Antiquities of Jordan, dem Petra Archaeological Park (PAP) und der University Hashemite zusammen.

    Webversion und PDF: https://www.th-koeln.de/hochschule/weltkulturerbe-petra-forscher-aus-berlin-und-...

    Bildmaterial zur honorarfreien Verwendung bei Copyright-Angabe stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an pressestelle@th-koeln.de.


    Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind mehr als 24.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.


    Kontakt für die Medien

    TH Köln
    Referat Kommunikation und Marketing
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Christian Sander
    0221-8275-3582
    pressestelle@th-koeln.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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