idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.10.2017 09:25

Wasserforschung: Treibhausgase aus der Kläranlage

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen entsteht Lachgas, das fast 300-mal klimaschädlicher ist als CO2. Um Kläranlagen optimal steuern zu können, muss man die entstehende Gasmenge zunächst messen. Dazu hat Pascal Kosse, Doktorand im NRW-Fortschrittskolleg Future Water am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik der Ruhr-Universität Bochum (RUB), eine Methode entwickelt. Rubin, das Wissenschaftsmagazin der RUB, berichtet.

    Lachgas, wissenschaftlich N2O, wird von Bakterien als Nebenprodukt produziert, die für ihren Stoffwechsel Sauerstoff brauchen. Sauerstoff muss man dem Klärbecken daher ausreichend zuführen. Da dies allerdings Energie in Form von Strom verbraucht, bei dessen Erzeugung ebenfalls Treibhausgase als indirekte CO2 Emissionen entstehen, ist die optimale Steuerung einer Kläranlage eine Rechenaufgabe. Diese Aufgabe lässt sich mit einer Simulation des Klärprozesses lösen, in der man sämtliche Stellschrauben drehen und die jeweils entstehenden Mengen Klimagase vergleichen kann.

    Salz treibt Gas aus dem Wasser

    Um eine solche Simulation kalibrieren zu können, muss man zunächst genau wissen, wie viel Lachgas in einem Klärbecken unter den jeweiligen Betriebsbedingungen entsteht. Die bisher genutzten Messmethoden sind nicht nur sehr teuer, sie liefern auch nur Ergebnisse für das in der Umgebungsluft befindliche Treibhausgas. Ein Teil der Gase ist jedoch im Wasser gelöst. Pascal Kosse entwickelte in seiner Dissertation, die Prof. Dr. Marc Wichern vom Lehrstuhl Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik zusammen mit Prof. Dr. Torsten Schmidt vom Lehrstuhl Instrumentelle Analytische Chemie der Universität Duisburg-Essen betreut, eine neue Methode. Sie basiert darauf, dass Salze die chemische Löslichkeit von Treibhausgasen im Wasser senken. Das im Wasser gelöste Gas muss nach der Zugabe von Salz das Wasser verlassen. Dabei kann man es auffangen und seine Menge bestimmen.

    Pascal Kosse experimentierte mit neun Salz-Kandidaten, die verschiedene Bedingungen erfüllen mussten: Sie mussten zum Beispiel ungiftig sein, durften keine chemischen Nebenreaktionen auslösen, die zur Bildung von N2O führen, mussten ausreichend gut löslich sein und durften die Temperatur des Wassers oder das Volumen des Gases nicht beeinflussen. Zum Sieger der Versuche konnte er schließlich Natriumbromid küren, das nahezu 100 Prozent des gelösten Lachgases aus dem Wasser treibt.

    Beitrag in Rubin

    Weitere Informationen finden Sie in einem ausführlichen Beitrag (http://news.rub.de/wissenschaft/2017-10-24-wasserforschung-treibhausgase-aus-der...) im Wissenschaftsmagazin Rubin der Ruhr-Universität Bochum. Texte auf der Webseite und Bilder aus dem Downloadbereich dürfen unter Angabe des Copyrights für redaktionelle Zwecke frei verwendet werden.

    Universitätsallianz Ruhr

    Seit 2007 arbeiten die drei Ruhrgebietsuniversitäten unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

    Pressekontakt

    Pascal Kosse
    Lehrstuhl Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik
    Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: 0234 32 27397
    E-Mail: pascal.kosse@rub.de


    Weitere Informationen:

    http://news.rub.de/wissenschaft/2017-10-24-wasserforschung-treibhausgase-aus-der... - ausführlicher Beitrag mit Bilderdownload


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).