Auf der Jahrestagung des „Aktionsbündnisses Teilhabeforschung“ hat das Bochumer Zentrum für Disability Studien (BODYS) - ein Institut der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe - jetzt in Berlin die AKTIF-Kampagne „Inklusive Forschung darf kein Wettbewerbsnachteil sein“ vorgestellt.
Auf der Jahrestagung des „Aktionsbündnisses Teilhabeforschung“ am 10. November 2017 in Berlin präsentierten Prof. Dr. Theresia Degener und Jana Offergeld vom Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) die AKTIF-Kampagne „Inklusive Forschung darf kein Wettbewerbsnachteil sein“. Die mit mehr als 100 Teilnehmer_innen aus Wissenschaft und Behindertenpolitik gut besuchte Veranstaltung im Berliner Kleisthaus widmete sich der Zukunft der deutschen Teilhabeforschung.
Nach der UN-Behindertenrechtskonvention (UN BRK) sollen behinderte Forscher_innen an der Inklusionsforschung beteiligt werden. Doch in der Landschaft der deutschen Inklusions- und Teilhabeforschung sind Wissenschaftler_innen mit Behinderung nur selten anzutreffen.
„Es fehlen Budgets für Barrierefreiheit und Inklusion in Forschungsprojekten, das ist die Quintessenz unseres AKTIF-Projektes“, so Prof. Dr. Theresia Degener, eine der Leiterinnen des bundesweiten Forschungsprojektes AKTIF – Akademiker_innen mit Behinderung in die Inklusions- und Teilhabeforschung. „Zwar gibt es individuelle Zuschüsse für behindertengerechte Arbeitsplatzausstattung, doch wenn ich als teambildende Maßnahme mit meinen wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen zu einer Konferenz fahren möchte, muss ich die behinderten Mitarbeiter_innen oft zu Hause lassen.“
Ein weiteres Problem stellt die lange Antragsbearbeitung für angemessene Vorkehrungen oder Barrierefreiheitsmaßnahmen dar. Das führt häufig zu einer Verzögerung des Forschungsbeginns. Inklusive Forscherteams, in denen - wie bei AKTIF - die Hälfte der Wissenschaftler_innen beeinträchtigt ist, müssen deshalb sehr viel mehr investieren, um gute Forschungsergebnisse zu erzielen.
Mit der AKTIF-Kampagne „Inklusive Forschung darf kein Wettbewerbsnachteil sein“ fordert AKTIF nun, dass es ein ergänzendes Budget für Barrierefreiheit für inklusive Forscherteams geben muss – und zwar zusätzlich zu den üblichen Projektkosten: etwa für die Erstellung von Forschungsberichten in Leichter Sprache, Schriftdolmetschung bei Projektbesprechungen oder Audiodeskription bei Lehrvideos. Die Kampagne richtet sich an Ministerien, Stiftungen und anderen Forschungsmittelgeber und sammelt derzeit Mitunterzeichner_innen.
„Die Veranstaltung des Aktionsbündnisses Teilhabeforschung war der richtige Ort, unsere Kampagne vorzustellen“, sagte Jana Offergeld. „Denn viele von uns nichtbehinderten Forscherinnen, die zur UN BRK forschen, sind dort Mitglied. Erfreulicherweise wurde unsere Kampagne dort gut angenommen. Wir hoffen, damit viele weitere Verbündete gewonnen zu haben und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Teilhabeforschung bessere Ergebnisse erzielt, wenn die Forschungsstrukturen inklusiv gestaltet werden.“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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