idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.01.2018 11:37

Wissenschaft braucht Courage

Dorothee Menhart Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wissenschaft im Dialog gGmbH

    Siggener Kreis veröffentlicht Ergebnisse der Tagung 2017

    Es ist Zeit, couragiert für den Wert der Wissenschaft in einer demokratischen Gesellschaft einzustehen. Dafür ist es notwendig, anti-aufklärerischen Kräften entschieden entgegen zu wirken sowie gleichzeitig zivilgesellschaftliche Widerstandskräfte gegen Mis- und Desinformation („fake news“) zu stärken. Das sind die Kernforderungen der „Siggener Impulse“, die auf der Tagung des Siggener Kreises 2017 entstanden sind. 20 Expertinnen und Experten aus Wissenschafts-PR, Wissenschaftsjournalismus, Forschung und Lehre haben sich im Oktober 2017 „Eine Woche Zeit“ genommen, um über die aktuellen Herausforderungen und Handlungsoptionen in der Wissenschaftskommunikation zu diskutieren.

    Die Verunsicherung vieler Menschen angesichts der Geschwindigkeit und der Komplexität des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts sowie die Instrumentalisierung dieser Unsicherheiten durch anti-aufklärerische Kräfte machen mutige Handlungsstrategien erforderlich.

    Um „alternativen Fakten“ wirksam entgegen zu treten, müssen Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation vertrauenswürdige Informationen aktiv in öffentliche Debatten einbringen sowie gegebenenfalls auch niedrigschwellig zugänglich machen. Vor allem die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst müssen sich couragiert positionieren, z. B. im Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten und bei öffentlichen Veranstaltungen, aber auch in persönlichen Begegnungen sowie in den sozialen Medien. Ein wichtiges soziales Medium ist dabei aus Sicht des Siggener Kreises auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Individuelles Engagement in dieser populären Gemeinressource des Wissens soll für möglichst viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Selbstverständlichkeit werden.

    Um Vertrauen in die Wissenschaft und in wissenschaftliches Vorgehen zu erhalten und, wo nötig, zurückzugewinnen, sollen Prozesse und Ergebnisse sowie die Finanzierung von Forschung transparenter werden. Ziel soll nicht eine autoritäre Wissenschaftsgläubigkeit sein, sondern im Gegenteil eine emanzipierte Öffentlichkeit, die Argumente kritisch würdigen kann sowie Fakten und Werte reflektiert diskutiert. Feste Ansprechpartner und Orte für Bürgerbeteiligung und Open Science unterstützen diese Öffnung der Wissenschaft hin zur Gesellschaft und sollen Standard für jede Forschungseinrichtung und Hochschule werden.

    Der Siggener Kreis thematisiert zudem negative Auswirkungen des grundsätzlich notwendigen, sich aber dysfunktional verschärfenden wissenschaftlichen Wettbewerbs, in dem geteilte Werte wie Ehrlichkeit, Fairness, Verantwortlichkeit und organisierte Skepsis zunehmend aus dem Blick geraten. Eine an Inhalten und Werten orientierte Prozess- und Ergebniskommunikation soll gefördert und werblich orientierte Reputationskommunikation zurückgedrängt werden.

    Hier finden Sie die kompletten Siggener Impulse 2017 – Wissenschaft braucht Courage.

    Der Siggener Kreis entstand auf Initiative des Bundesverbands Hochschulkommunikation und der Gemeinschaftsinitiative der deutschen Wissenschaft – Wissenschaft im Dialog. Im Rahmen des Programms „Eine Woche Zeit“ der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. in Kooperation mit dem ZEIT Verlag kamen im Juli 2013 erstmals die Mitglieder des Siggener Kreises ohne Auftrag oder Mandat ihrer Institution zusammen, um fünf Tage lang über zentrale Themen und Trends, Chancen und Herausforderungen in der Wissenschaftskommunikation zu debattieren. Seitdem folgen im jährlichen Abstand weitere Tagungen. Der Siggener Kreis versteht sich als überinstitutioneller Arbeitskreis. Die Mitglieder, inzwischen 68 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschafts-PR, Wissenschaft und Wissenschaftsjournalismus, nehmen persönlich an der Denkwerkstatt teil und nicht als institutionelle Vertreterinnen und Vertreter. Der Siggener Kreis ist keine geschlossene Gruppe. Neben bereits bei früheren Tagungen mitwirkenden Personen können jedes Jahr über eine Ausschreibung zur Teilnahme auch neue Mitglieder hinzukommen. Auf Initiative des Siggener Kreises wurden 2016 die „Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR“ veröffentlicht.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaft-im-dialog.de/fileadmin/user_upload/Ueber_uns/Gut_Siggen/...
    http://www.wissenschaft-im-dialog.de/fileadmin/user_upload/user_upload/LEITLINIE...
    http://www.wissenschaft-im-dialog.de/ueber-uns/siggener-kreis/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).