Leipzig, 25. Januar 2018 – Werthaltige und vielseitig einsetzbare Energie aus Biomasse soll in der Umgestaltung des Energiesystems eine ausgleichende Rolle spielen und verschiedene Sektoren wie Strom-, Wärme und Mobilität miteinander verknüpfen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert daher mit 6 Mio. Euro 15 neue Forschungsprojekte, die sich vor allem mit flexibler Energieerzeugung und Sektorenkopplung beschäftigen.
Bioenergieanlagen sind ein Schlüsselelement im Umbau des deutschen Energiemarktes. Gezielt eingesetzt können sie schwankend verfügbare Erneuerbare Energiepotentiale von Wind und Sonne ausgleichen.
Diese Flexibilität würdigt das BMWi mit der Förderung von 15 neuen Projekten im Programm „Energetische Biomassenutzung“. Der Blick auf den Markt bestimmt dabei die Entwicklung von neuen Anlagenkomponenten für Biomassekessel und Biogasanlagen, ebenso wie die Weiterentwicklung von bestehenden Anlagenkapazitäten für die Zukunft bspw. im Altholzbereich. Das Klimaziel im Blick ist bei allen geförderten Projekten entscheidend, dass unterschiedliche Rest- und Abfallstoffe eingesetzt und Emissionen gemindert werden.
Ein Fokus der Forschungsvorhaben liegt auf der kombinierten Erzeugung von Strom- und Wärmeerzeugung in KWK-Systemen im kleinskaligen Bereich (Nutzwärme um 100 kW thermisch). Die Kopplung von Biomassefeuerungen, wie einem Heizkessel in Ihrem Wohnhaus, mit Absorptionswärmepumpen (siehe Infobox unten) könnte beispielsweise bis zur Hälfte der Brennstoffe gegenüber einer herkömmlichen Kesselnutzung einsparen.
Immer wichtiger wird ebenso die Digitalisierung im Bioenergiebereich. So treiben die neuen Projekte die Entwicklung von bedarfsgerechter und automatischer Steuerungs- und Regeltechnik stark voran. Die Projektteams erarbeiten verstärkt Wege Reststoffe und Abfälle aus Biomasse noch besser aufzubereiten. Sie entwickeln darüber hinaus neuartige Methoden zur Herstellung von Industrie-Misch-Pellets unterschiedlicher Struktur und Form oder suchen Lösungen für industrielle Anwendungen im Hochtemperaturbereich.
Gemein ist allen Forschungsvorhaben das Ziel mit der Bioenergie auf dem Weg in ein abgestimmtes und integriertes Energiesystem einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Durch den Zuwachs an klein- und mittelständischen Unternehmen wird zusammen mit Forschungsinstitutionen die anwendungs- und produktorientierte Forschung weiter vorangetrieben.
„Wir haben eine steile Lernkurve in der Qualität der Projektanträge zu verzeichnen – auch weil das Programm mit den Themen entsprechend der Anforderungen an die Energiewende immer neu justiert wurde.“ betont dazu Heike Neumann (Projektträger Forschungszentrum Jülich GmbH).
WEITERE INFORMATIONEN
Eine Absorbtionswärmepumpe ist eine Wärmepumpe, die mit Hochtemperatur-Wärme anstelle eines mechanischen Antriebs funktioniert (d. h. auf einem Temperaturniveau deutlich oberhalb der Temperatur der erzeugten genutzten Wärme). Die zum Betrieb benötigte Hochtemperatur-Wärme kann aus verschiedenen Quellen stammen, z. B. von einer Feuerung/Biomassekessel oder aus der Abwärme industrieller Prozesse oder Blockheizkraftwerke. Mithilfe eines Kältemittels wird einer Wärmequelle thermische Energie in Form von Wärme entzogen und an einen zu beheizenden Bereich abgegeben. Das Kältemittel durchläuft einen Kreisprozess.
(Quelle: angelehnt an Rüdiger Paschotta RP-Energie-Lexikon / enargus-Wiki)
KONTAKT
Diana Pfeiffer – Projektkoordination
Programmbegleitung Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“
Telefon: +49 (0)341 2434-554
E-Mail: diana.pfeiffer@dbfz.de
DAS FÖRDERPROGRAMM
Im Juni 2008 startete das Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“. Das Programm wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und war bisher mit rund 57 Millionen Euro ausgestattet. Nach fast achtjähriger Laufzeit umfasst das Programm 133 Verbundprojekte bzw. über 330 Einzelprojekte, die zum Thema Biomasse als Energieträger forschen. Im Fokus stehen Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur praxistauglichen Weiterentwicklung wettbewerbsfähiger Technologien, insbesondere in den Bereichen Verbrennung, Vergasung und Vergärung von Biomasse. Weitere Forschungsschwerpunkte sind systemflexible Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse, hier vor allem aus biogenen Rest- und Abfallstoffen. Fördermittelempfänger sind klassische Forschungseinrichtungen, aber vor allem auch klein- und mittelständische Unternehmen, die die Markteinführung bestimmter Technologien anstreben. Insgesamt sind seit 2009 rund 220 Institutionen im Programm beteiligt, davon über 120 KMUs. Die Programmbegleitung angesiedelt am DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH ist für die wissenschaftliche Begleitung und Öffentlichkeitsarbeit des Förderprogramms zuständig. Mit der fachlichen und administrativen Koordination desselben wurde der Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt.
http://www.energetische-biomassenutzung.de >> Programmportal des Förderprogramms
http://www.energetische-biomassenutzung.de/de/projekte-partner/ >> Die Steckbriefe der neuen Vorhaben finden Sie auf der Programmwebseite
http://ptj.de/bioenergie >> Die nächste und vorerst letzte Chance, neue Projektideen einzureichen, ist der 27.09.2018. Informationen zur Antragstellung (Förderbekanntmachung, Hinweise etc.) finden Sie auf den Seiten des Projektträger Jühlich (PtJ)
Grafiken Neue Vorhaben 2017
DBFZ
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Vorstellung Neue Projekte auf der 7. Statuskonferenz
DBFZ
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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