idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.04.2018 14:12

Verbundprojekt zur Immunabwehr bei Frühgeborenen

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Multizentrische Studie zur Gabe von natürlichen, in der Muttermilch vorkommenden Darmbakterien (Probiotika) - Förderung für die Kinderklinik Lübeck im Rahmen der Initiative „Gesund – ein Leben lang“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

    20 Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland forschen gemeinschaftlich zur Immunabwehr bei Frühgeborenen. Leiter der multizentrischen Studie ist Prof. Dr. Christoph Härtel von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Die multizentrische Studie ist das Kernprojekt des Forschungsverbundes PRIMAL (“Prägung der Immunantwort am Lebensbeginn”), an dem Wissenschaftler aus Freiburg, Heidelberg, Homburg, Mainz und Tübingen mit Projekten rund um Reifung des Immunsystems bei Frühgeborenen beteiligt sind.

    Etwa 10 Prozent der Neugeborenen in Deutschland kommen als Frühgeborene zur Welt. Sie tragen aufgrund ihrer Unreife ein hohes Risiko für Infektionen und langfristige Erkrankungen, bei denen Entzündungen eine wichtige Rolle spielen (z.B. chronische Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale). Diese enorme Empfindlichkeit könnte u.a. durch eine Störung der frühen Prägung der Immunabwehr und des Wechselspiels mit den Bakterien bedingt sein, die den Darm besiedeln (Mikrobiom).

    Die Arbeitsgruppe von Prof. Härtel untersucht im Rahmen einer randomisierten Studie bei 700 Frühgeborenen, ob die Gabe von natürlichen, in der Muttermilch vorkommenden Darmbakterien (Probiotika) die frühe Etablierung des Mikrobioms und die Prägung der Immunabwehr günstig beeinflussen kann. Im Alter von zwölf Monaten werden die ehemaligen Frühgeborenen im Hinblick auf Wachstum und Gedeihen, Häufigkeit von Infektionen und chronische Erkrankungen nachuntersucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligte ihm dafür Fördermittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro aus der Initiative „Gesund - ein Leben lang“.

    „Die frühe Entwicklung des Immunsystems und die natürliche Besiedlung von Neugeborenen mit Bakterien sind wichtig für die kindliche Gesundheit und haben Auswirkungen auf das Erwachsenenalter“, sagt Prof. Härtel zur Bedeutung der Studie. „Dies gilt insbesondere für sehr kleine Frühgeborene, deren Immunsystem am Lebensbeginn durch zahlreiche Einflüsse in hohem Maße herausgefordert wird. So sind medizinische Maßnahmen wie Kaiserschnittentbindung, Antibiotikatherapie und Intensivmedizin unumgänglich, um das Überleben der Kleinsten zu sichern. All diese Aspekte können jedoch das frühe Wechselspiel zwischen Immunabwehr und Darmbesiedlung nachhaltig stören. Um dem vorzubeugen, suchen wir nach Möglichkeiten, um langfristig jedes Kind individuell schützen zu können. Probiotika sind dahingehend vielversprechend.“

    Neben Lübeck und den PRIMAL-Verbundkliniken sind an der multizentrischen Studie Kinderkliniken in Hamburg, Rostock, Bremen, Hannover, Magdeburg, Paderborn, Bochum, Essen, Köln, Bonn, Wiesbaden, Aschaffenburg, Halle, Jena und Schwerin beteiligt.


    Weitere Informationen:

    https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/klinische-studie-uber-die-wirksamkei...


    Bilder

    Studie zur Immunabwehr bei Frühgeborenen
    Studie zur Immunabwehr bei Frühgeborenen
    (Foto: PRIMAL)
    None

    Prof. Dr. Christoph Härtel
    Prof. Dr. Christoph Härtel
    (Foto: Universität zu Lübeck)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Studie zur Immunabwehr bei Frühgeborenen


    Zum Download

    x

    Prof. Dr. Christoph Härtel


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).