Der Mathematiker Prof. Günter M. Ziegler, Professor an der Freien Universität Berlin, ist zum Präsidenten der Freien Universität gewählt worden. In der Sitzung des Erweiterten Akademischen Senats erhielt Ziegler am Mittwoch im ersten Wahlgang 39 von 61 abgegebenen Stimmen, wie der Zentrale Wahlvorstand mitteilte. Ziegler setzte sich damit gegen die Professorin für Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Tanja Brühl durch, die 15 Stimmen auf sich vereinigte. Erforderlich war die absolute Mehrheit, die bei 31 Stimmen liegt.
Ziegler tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Peter-André Alt an, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte; er war am 24. April zum Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz gewählt worden. Der Präsident der Freien Universität wird vom Senat von Berlin bestellt; die Amtszeit dauert vier Jahre.
Prof. Günter M. Ziegler wurde 1963 in München geboren. Nach Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte er 1987 am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge in den USA. Nach vierjähriger Tätigkeit in Augsburg und einem Forschungsaufenthalt in den Herbst- und Wintermonaten in Stockholm kam er 1992 nach Berlin, wo er am Konrad-Zuse-Zentrum – dem heutigen Zuse Institut Berlin (ZIB Berlin) – arbeitete, einem mathematischen Forschungsinstitut des Landes Berlin. Ziegler habilitierte sich an der Technischen Universität und war dort von Januar 1995 bis Februar 2011 Professor für Mathematik. Seit März 2011 forscht und lehrt er an der Freien Universität Berlin. Seit Mai 2017 ist er auch Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2006 hat er federführend die Berlin Mathematical School (BMS) als gemeinsame Graduiertenschule der drei Berliner Universitäten aufgebaut; er ist gegenwärtig wieder Sprecher der BMS.
Günter Ziegler beschäftigt sich mit Aspekten der Diskreten Geometrie, besonders der Theorie der Polyeder, mit algebraischen und topologischen Methoden in der Kombinatorik, sowie mit Problemen der Optimierung. Für seine Forschung wurde er 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Im Jahr 2008 erhielt er den Communicatorpreis der DFG und des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft. Im Jahr 2010 wurde ihm ein Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates zugesprochen. Im November 2017 wurde er mit dem Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ausgezeichnet.
Ziegler ist Vorstandmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Deutschen Nationalakademie Leopoldina sowie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und ein Fellow der American Mathematical Society. In den Jahren 2006 bis 2008 war Ziegler Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). Ziegler engagiert sich für ein vielfältiges und lebendiges Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit. Er war ein Initiator des Jahrs der Mathematik 2008, und leitet zurzeit das Medienbüro Mathematik der DMV und das Netzwerkbüro Schule – Hochschule der DMV.
Mit Professor Martin Aigner schrieb Günter Ziegler „Das BUCH der Beweise“, dessen 5. Auflage in der deutschen Fassung und 6. Auflage in der englischen Fassung in Vorbereitung sind und das in insgesamt vierzehn Sprachen vorliegt; es wurde im Januar 2018 mit dem Steele Prize for Exposition der Amerikanischen Mathematischen Gesellschaft AMS ausgezeichnet. 2010 erschien „Darf ich Zahlen? Geschichten aus der Mathematik“ bei Piper (München) und 2013 „Mathematik - Das ist doch keine Kunst!“ bei Knaus (München).
Weitere Informationen
Goran Krstin, Pressesprecher des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73106, E-Mail: goran.krstin@fu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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