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28.08.2018 09:35

Herz-Medikamente: Frauen noch immer schlechter versorgt als Männer

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Unterschiede bei den Verschreibungsraten von Herz-Kreislauf-Medikamenten zwischen bereits erkrankten Frauen und Männern zeigen zwar eine abnehmende Tendenz, sind aber alles andere als verschwunden. Das Geschlecht ist bei drei von vier untersuchten Evidenz-basierten Medikamentengruppen noch immer ein wichtiger Faktor bei der Verschreibung, so eine Untersuchung aus Köln.

    Unterschiede bei den Verschreibungsraten von Herz-Kreislauf-Medikamenten zwischen bereits erkrankten Frauen und Männern zeigen zwar eine abnehmende Tendenz, sind aber alles andere als verschwunden. Das Geschlecht ist bei drei von vier untersuchten Evidenz-basierten Medikamentengruppen noch immer ein wichtiger Faktor bei der Verschreibung: Der Faktor Geschlecht war 2016 statistisch signifikant bei der Antiplättchen-Therapie, bei Blutdrucksenkern vom Typ der ACE-Hemmer und bei Cholesterinsenkern vom Typ der Statine, eine Ausnahme sind Blutdrucksenker vom Typ der Beta-Blocker. „Diese Ergebnisse bestätigen, dass es noch immer von herausragender Bedeutung ist, die Sekundärprävention bei Frauen mit einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu verbessern“, so Dr. Bernd Hagen (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln) auf dem Europäischen Kardiologiekongress, bei dem in München 31.000 Spezialisten aus 150 Ländern zusammenkommen. Die Arbeit hat die Verschreibungsraten bei den vier genannten Medikamentengruppen im Jahr 2008 mit dem Jahr 2016 in der Region Nordrhein verglichen.

    Die Gesamtverschreibungen zeigen eine insgesamt steigende Tendenz, die bei Frauen stärker ausgeprägt war als bei Männern. „Als Ergebnis verringerten sich die Unterschiede der Verschreibungsraten zwischen Männern und Frauen, blieben aber besonders bei Statinen und Anti-Plättchen-Medikamenten relativ groß“, so Dr. Hagen. Zwischen 2008 und 2018 verringerten sich die Unterschiede bei den Verschreibungsraten zwischen Männern und Frauen bei Anti-Plättchen Medikamenten von 7,1 auf 6,3 Prozent, bei Beta Blockern von 4,8 auf 2,5 Prozent, bei ACE-Hemmern von 5,9 auf 4,6 Prozent und bei Statinen von 10,5 auf 8,3 Prozent.

    Quellen:

    ESC Abstract Nr. 81656; B. Hagen et al.: Different prescription rates between men and women with cardiovascular disease. Can a disease management program close the gap?

    Health economics and policy to improve cardivascular care and outcomes

    Über die Europäische Gesellschaft für Kardiologie
    Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vereinigt Medizinerinnen, Mediziner und Angehörige anderer Gesundheitsberufe aus mehr als 150 Ländern. Sie setzt sich dafür ein, die Herz-Kreislauf-Medizin weiter zu entwickeln und unterstützt die Menschen dabei, länger und gesünder zu leben.

    Über den ESC-Kongress 2018
    Der ESC-Kongress ist weltweit die größte und einflussreichste wissenschaftliche Veranstaltung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin. Der ESC-Kongress 2018 findet vom 25. bis 29. August in der Messe München satt. Das wissenschaftliche Programm ist unter http://bit.do/esc2018scientificprogramme zu finden.

    ESC-Medienkontakt für deutschsprachige Medien:
    B&K – Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung (www.bkkommunikation.com)
    Roland Bettschart: +43 6766356775; bettschart@bkkommunikation.com
    Dr. Birgit Kofler: +43 6766368930; kofler@bkkommunikation.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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