idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.10.2018 10:31

Additive Fertigung: Modul zum drahtbasierten Laserauftragschweißen kostengünstig nachrüsten

Susanne Krause Externe und interne Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

    Wenn in der additiven Fertigung Pulverwerkstoffe aus Kosten- oder Sicherheitsgründen nicht in Frage kommen, bietet sich das drahtbasierte Laserauftragschweißen an. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen hat nun ein intelligentes Lasermodul für das Auftragschweißen mit Draht entwickelt, das sich leicht in bestehende Prozessketten, Handhabungssysteme oder Werkzeugmaschinen integrieren lässt. Auf der Formnext, der Messe für additive Technologien in Frankfurt/Main, stellen die Aachener Ingenieure das Modul LMD-W-20-L in Halle 3, Stand E70, vom 13. bis 16. November 2018 erstmals dem Fachpublikum vor.

    Unter den additiven Fertigungsverfahren für filigrane und komplexe metallische Bauteile ist heute der 3D-Druck im Pulverbett am bekanntesten. Dabei schmilzt ein Laser den pulverförmigen Werkstoff in einer geschlossenen Anlage punktgenau zusammen. Daneben gibt es jedoch noch zwei weitere, weniger bekannte additive Verfahren, die sich besonders gut zur Reparatur oder Änderung größerer Bauteile eignen: das pulverbasierte und das drahtbasierte Laserauftragschweißen. Im Vergleich zum Pulver-Laserauftragschweißen, bei dem der Werkstoff in winzigen Partikeln aus einer Düse mit hohem Druck auf das Bauteil strömt und dort mit dem Laser verschmolzen wird, ist das Auftragschweißen mit einer lokalen Zufuhr fester Drahtwerkstoffe deutlich materialsparender und umweltverträglicher.

    Das Laserauftragschweißen mit Draht, auch Laser Metal Deposition – Wire oder kurz LMD-W genannt, eignet sich aufgrund des gut handhabbaren Zusatzwerkstoffs Draht besonders gut zur Integration in bestehende Fertigungsanlagen. Allerdings ist dieses Verfahren deutlich komplexer zu steuern und damit störungsanfälliger als das Laserauftragsschweißen von Pulverwerkstoffen, sodass es bislang meist nur für grobe Vorarbeiten eingesetzt wurde. Das Fraunhofer IPT in Aachen hat nun mit dem Laserbearbeitungskopf »LMD-W-20-L« eine Nachrüstlösung entwickelt, die mittelfristig dank ihrer robusten Bauweise und intelligenter Sensorik selbst mit Industrierobotersystemen kombiniert werden kann.

    Modularer LMD-Kopf zur Integration in konventionelle Prozessketten

    Der kostengünstige Schweißkopf arbeitet mit gängigen Laseroptiken und verzichtet auf aufwändige Sonderanfertigungen der Strahlführungssysteme. Mit der eingebauten Sensorik wird es zukünftig möglich sein, typische Störungen im laufenden Prozess zu erfassen, sodass die Ursachen bereits während der Bearbeitung analysiert und von der Steuerung kompensiert werden können.

    Eine seitliche Zufuhr des Drahts in steilem Winkel von 20 Grad zur optischen Achse gewährleistet stabile Prozesse mit einer hohen Effizienz beim Aufschmelzen. Die Palette verfügbarer Drahtwerkstoffe umfasst schon heute verschiedene Stahlsorten, nickel- und titanbasierte Legierungen sowie zahlreiche Sonderwerkstoffe. Das Fraunhofer IPT untersucht in mehreren Forschungsprojekten die Eignung weiterer Legierungen.

    LMD-W – Additives Verfahren mit 100 Prozent Materialeffizienz

    Besonderes Kennzeichen des drahtbasierten Laserauftragschweißens ist die quasi 100-prozentige Materialeffizienz, da der zugeführte Werkstoff vollständig aufgeschmolzen und schichtweise auf die Bauteiloberfläche aufgebracht wird. So lassen sich, mit entsprechender CAM-Unterstützung und in mehrachsiger Prozessführung, zusätzliche Funktionselemente in Hybridbauweise auf bereits bestehende Bauteile aufbauen sowie Reparaturen und Änderungen vornehmen. Eine breite Palette an Drahtzusatzwerkstoffen lässt sich nicht nur sehr kostengünstig, sondern auch konturnah verarbeiten, sodass qualitativ hochwertige Bauteile entstehen.

    Diese Pressemitteilung und druckfähiges Bildmaterial finden Sie auch unter: www.ipt.fraunhofer.de/de/presse/Pressemitteilungen/20181002_additive-fertigung-intelligentes-bearbeitungsmodul-drahtbasierten-laserauftragschweissen-kostenguenstig-nachruesten.html


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Stefan Gräfe M.Eng.

    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
    Steinbachstraße 17
    52074 Aachen
    www.ipt.fraunhofer.de
    stefan.graefe@ipt.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://www.ipt.fraunhofer.de/de/presse/Pressemitteilungen/20181002_additive-fer...


    Bilder

    Bearbeitungskopf »LMD-W-20-L« zum drahtbasierten Laserauftragschweißen.
    Bearbeitungskopf »LMD-W-20-L« zum drahtbasierten Laserauftragschweißen.
    Quelle: Grafik: Fraunhofer IPT


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Bearbeitungskopf »LMD-W-20-L« zum drahtbasierten Laserauftragschweißen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).