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24.10.2018 12:40

Breitere Forschung bei Bio-Kunststoffen vorantreiben

Matthias Fejes Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    TU Chemnitz koordiniert interdisziplinäres Forschungsnetzwerk für biobasierte Polymerwerkstoffe

    Der Umgang mit Plastik und dessen Rückständen gehört zu den drängendsten ökologischen und umweltpolitischen Fragen unserer Zeit. Derzeit beschäftigen sich Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland mit der Entwicklung neuer Materialien und Verfahren im Bereich der Biokunststoffe. Jedoch gibt es bisher nur einen geringen Informations- und Wissenstransfer zwischen diesen Einrichtungen, was einer effizienten Bildung von interdisziplinären Forschungsallianzen entgegensteht. Dieser Umstand führt verstärkt zu Wettbewerbseffekten und folglich zu einem unterbrochenen Informations- und Wissensaustausch. Darüber hinaus existiert bisher keine bundesweite Übersicht zu Forschungsschwerpunkten und wissenschaftlichen Profilen der deutschen Forschungseinrichtungen, die sich schwerpunktmäßig mit biobasierten Kunststoffen beschäftigen. Zur Entwicklung neuer sowie der erfolgreichen Weiterentwicklung bereits bekannter biobasierter Polymerwerkstoffe ist jedoch eine fachübergreifende Zusammenführung der Erkenntnisse über Synthesetechnologien, Materialaufbau, Verarbeitungsverfahren und Produkteigenschaften unerlässlich. Ein solcher Wissenstransfer über verschiedene Fachbereiche und Einrichtungen hinweg kann richtungsweisende Synergien für den Fortschritt in Forschung, Entwicklung und Transfer erkennen lassen und als Katalysator für die gesamte Biokunststoffbranche fungieren.

    Im Projekt „Interdisziplinäres Forschungsnetzwerk im Bereich biobasierter Polymerwerkstoffe“ (BioFoN) werden wirksame Methoden und Strukturen entwickelt und etabliert, die multilaterale Interaktionen in der Wertschöpfungskette aus Wissenschaft und Wirtschaft durch konkrete Entwicklungsprojekte mit ausgeprägtem interdisziplinärem Charakter fördern. Das Projekt BioFoN wird von der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) der Technischen Universität Chemnitz federführend geleitet. Beteiligte Projektpartner sind das Kunststoff-Zentrum (SKZ) in Würzburg und die ICONOMIC Werbeagentur GmbH. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit insgesamt rund 620.000 Euro gefördert. Bereits bestehende Netzwerke, Messe- und Kommunikationsplattformen sollen untereinander stärker vernetzt und zur Zusammenarbeit angeregt werden. Dazu ist vom Projektteam Folgendes eingeplant:

    • Entwicklung und Etablierung eines Internetportals mit den zeitgemäßen Kommunikationsfunktionen (siehe demnächst unter www.biofon.net)

    • Aufbau einer interaktiven „Kompetenz-Landkarte“ für den Bereich „Polymerwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“ mit einer detaillierten Profildarstellung der Netzwerkmitglieder

    • Etablierung eines Beirats aus Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft als Multiplikatoren für die interdisziplinären Themen

    • Initiierung von Expertenforen und zielorientierten Forschungsallianzen

    • Identifikation aussichtsreicher Themen und Durchführung von Umsetzungsprojekten mit Industriepartnern

    Interessierte Unternehmen, Forschungsinstitute, Universitäten und Hochschulen sind dazu aufgerufen, durch ihr Engagement und ihre Mitgliedschaft am gemeinsamen Erfolg mitzuwirken.

    Hintergrund: Relevanz von Biopolymeren

    Der Anteil von Biopolymeren am globalen Kunststoffmarkt liegt derzeit bei etwa 6 %. Nach aktuellen Prognosen ist ein Anstieg auf 10 % innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwarten. Der Trend zu biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen ergibt sich vor allem aus der weltweiten Problematik der anwachsenden Menge an Plastikmüll bei gleichzeitig steigenden Umweltauflagen für die Industrie. Auch ein wachsendes Umweltbewusstsein der Kundinnen und Kunden kommt der Aufmerksamkeit für Biokunststoffe zugute. Einige Biokunststoffe bieten darüber hinaus auch technische Vorteile: So wird beispielsweise Polylactid (PLA) in der Verpackungsindustrie aufgrund seiner effektiveren Barriere-Eigenschaften gegenüber verschiedenen Gasen wie Stickstoff, Kohlenstoffdioxid oder Sauerstoff bereits erfolgreich angewendet.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Tobias Hartmann, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz, Tel.: +49 (0)371/531-32817, E-Mail: tobias.hartmann@mb.tu-chemnitz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Maschinenbau
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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