idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.10.2018 14:42

Berthold Leibinger Innovationspreis für Forscherteam von Fraunhofer und der RWTH Aachen University

Thomas Eck Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Nach der Ehrung mit dem Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2017 wurde ein Forscherteam aus Aachen jetzt auch mit dem renommierten Berthold Leibinger Innovationspreis bedacht. Das ausgezeichnete Verfahren EHLA steht für Extremes Hochgeschwindigkeits-Laserauftragschweißen. Mit der Technologie lassen sich Metallschutzschichten mit extremer Hochgeschwindigkeit schnell, wirtschaftlich und umweltfreundlich aufbringen. EHLA ist auch ein Beispiel für erfolgreiche, partnerschaftliche Zusammenarbeit und die Lösung anwendungsnaher Probleme sowie die Arbeitsweise der Fraunhofer-Gesellschaft.

    Schon 2010 stand Gerhard Maria Backes vom Lehrstuhl für Digital Additive Production DAP der RWTH Aachen University vor der Frage, wie man das Verfahren des Laserauf-tragschweißens beschleunigen kann. Klassisch wird dafür mit dem Laserstrahl ein Schmelzbad an der Oberfläche erzeugt und dort ein Metallpulver aufgeschmolzen. Eine etablierte, aber für große Flächen vergleichsweise langsame Technologie. Was wäre, wenn man das Pulver noch in der Luft schmelzen und dann das flüssige Metall auftra-gen könnte?

    Die Grundlagen zur Umsetzung dieser Idee waren aber noch nicht erforscht. Hier kam Dr. Andres Gasser vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT ins Spiel, der die Rah-menbedingungen schuf, sich um Forschungsmittel bei der Fraunhofer-Gesellschaft be-warb und Thomas Schopphoven einstellte. Dieser konnte sich im Fraunhofer-internen Förderprogramm »Mittelstandsorientierte Eigenforschung« (MEF) ganz dem Problem widmen. Schopphoven untersuchte in interdisziplinären Teams die Grundlagen, entwi-ckelte gemeinsam mit Partnern aus der Industrie die Systemtechnik und brachte das Verfahren in den darauffolgenden Jahren zur industriellen Anwendung.

    Forschung und Industrie zusammenbringen

    Schon sehr früh wurde Hornet Laser Cladding BV, eine interessierte Firma aus den Nie-derlanden, eingebunden. Gemeinsam integrierten sie den Laser in eine konventionelle Drehmaschine. Mit dieser ersten Maschine konnten das Forscherteam und Hornet den ersten Kunden überzeugen. In enger Abstimmung bauten sie eine Maschine für die Beschichtung von zehn Meter langen Hydraulikzylindern. Die Lösung überzeugte nicht nur durch hohe Effizienz, sie kann vor allem das inzwischen stark regulierte, umwelt- und gesundheitsschädliche Beschichten mit Chrom(VI) ersetzen. So lassen sich stark belastbare Schichten bei Hydraulikzylindern aber auch im Schiffbau oder der Ölindustrie mit dem Laser auftragen.

    In den letzten Monaten wurde die Technologie nicht nur offiziell ausgezeichnet – der Stahl-Innovationspreis 2018 zeigt die große Bedeutung des Verfahrens für die Stahlin-dustrie – sondern es gab auch die ersten fünf Aufträge für Industriepartner in den Nie-derlanden und in China. Weitere sind mittlerweile dazugekommen. Das Entwicklerteam arbeitet inzwischen an der nächsten Innovation, der Nutzung des Verfahrens für die additive Fertigung.

    Innovation ist kein Zufall

    »Zu Beginn einer jeden Innovation steht eine originäre Idee. Die Fraunhofer-Gesellschaft bringt diese Ideen in die industrielle Anwendung und leistet damit einen entscheidenden Beitrag für die Innovationsfähigkeit und den Erfolg der deutschen Wirtschaft. Besonders in einer Forschungsorganisation gilt, dass die Mitarbeitenden hierbei mit ihrem Exper-tenwissen, ihrer Erfahrung und ihrem Einsatzwillen den wichtigsten Erfolgsfaktor darstel-len«, erklärt Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. »Wir bieten unseren Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Umfeld, das kreatives, zukunftsweisendes und lösungsorientiertes Arbeiten ermöglicht. Auszeichnungen wie der renommierte Bert-hold Leibinger Innovationspreis sind ein Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«

    Ausgezeichnete Forschung

    Die Fraunhofer-Gesellschaft bearbeitet bedarfs- und problemorientierte Forschungsfra-gen. Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen zur Lösung verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen bei, sei es im Bereich Kli-mawandel, Gesundheit oder Umweltschutz. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft zeigen Forschungsleistungen mit exzellenter Qualität. Sie tragen dazu bei, dass Fraunhofer einen Spitzenplatz in der Forschung in Europa einnimmt. Für ihre herausragenden Leistungen erhalten sie jedes Jahr hochangesehene nationale und internationale Auszeichnungen, wie den Deutsch-Französischen Wirtschaftspreis, den Europäischen Innovationspreis EARTO oder den Engineering Emmy Award.


    Weitere Informationen:

    https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2018/oktober/von-der-ide...


    Bilder

    Gewinner-Team mit Laudator Prof. Dr. Michael Zäh (TU München) bei der Preisverleihung am 21. September in Ditzingen.
    Gewinner-Team mit Laudator Prof. Dr. Michael Zäh (TU München) bei der Preisverleihung am 21. Septemb ...
    Quelle: Berthold Leibinger Stiftung

    Den ersten Platz des Berthold Leibinger Innovationspreises gewann das Forscherteam des Fraunhofer ILT und des Lehrstuhls für Digital Additive Production DAP der RWTH Aachen University für die Ent
    Den ersten Platz des Berthold Leibinger Innovationspreises gewann das Forscherteam des Fraunhofer IL ...
    Quelle: Fraunhofer ILT, Aachen / Volker Lannert


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Chemie, Elektrotechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Gewinner-Team mit Laudator Prof. Dr. Michael Zäh (TU München) bei der Preisverleihung am 21. September in Ditzingen.


    Zum Download

    x

    Den ersten Platz des Berthold Leibinger Innovationspreises gewann das Forscherteam des Fraunhofer ILT und des Lehrstuhls für Digital Additive Production DAP der RWTH Aachen University für die Ent


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).