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01.11.2018 12:05

Göttinger Forschung zur Materialität von Flucht und Migration wird mit einer Million Euro gefördert

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Welche Rolle spielen Dinge, wenn Menschen fliehen müssen? Was nehmen sie mit und warum? Die Universität Göttingen, das Museum Friedland und das Berliner Ausstellungsbüro „Die Exponauten“ widmen sich in einem neuen Forschungsprojekt der Frage, welche Bedeutung die materielle Dimension bei Flucht und Migration hat.

    (pug) Im Mittelpunkt der Forschung steht die These, dass die Schutzwürdigkeit von Leben und Menschenwürde untrennbar mit Dingen verbunden ist. Dinge vermitteln zudem Status und Identität, auch sind persönliche Hoffnungen und Emotionen mit ihnen verknüpft. Projektleiterin Prof. Dr. Andrea Lauser vom Institut für Eth-nologie sagt: „Aus Geschichten, die Flüchtende über ihnen wichtige Dinge erzählen, erfährt man viel über Ängste, Verlust und Entbehrung, aber auch viel über schöne Erinnerungen und Zukunftshoffnungen. Nicht zuletzt geht es auch um Menschenwürde. Wie viele und welche Dinge gehören zu einem menschenwürdigen Dasein und wer entscheidet darüber?“

    Ausgangspunkt der Forschung ist das Museum Friedland. Von hier ausgehend werden erste Kontakte ge-knüpft, und im Sinne der multi-sited ethnography sammeln die Forschenden die Geschichten von Geflüchte-ten an ihren neuen Wohnorten. „Im Dialog mit Menschen und Dingen möchten wir einen Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsforschung leisten“, so Lauser. Gleichzeitig wird eine Ausstellung konzipiert, wobei die Erstellung selbst ein Forschungsprozess ist. Diese soll so angelegt sein, dass zukünftig das erarbeitete Wissen öffent-lichkeitswirksam vermittelt wird.

    Das Verbundprojekt läuft bis Juli 2021. Es wird über die Förderlinie „Die Sprache der Objekte“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Million Euro gefördert. Weitere Informatio-nen zum Projekt sind unter www.uni-goettingen.de/de/593397.html zu finden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr. Ute Marie Metje
    Georg-August-Universität Göttingen
    Institut für Ethnologie
    Theaterplatz 15
    37073 Göttingen
    Telefon: (0551) 39 25573
    utemarie.metje@uni-goettingen.de
    www.uni-goettingen.de/de/594989.html


    Bilder

    Transportkiste einer polnischen Aussiedlerfamilie. Die Familie ließ nach ihrer Ankunft in Westdeutschland im Jahr 1983 die Adresse „Göttingen, Friedland" übermalen, um nicht als Aussied
    Transportkiste einer polnischen Aussiedlerfamilie. Die Familie ließ nach ihrer Ankunft in Westdeutsc ...
    Quelle: Museum Friedland/Rainer Jordan

    Unterhose mit eingenähter Geldtasche (Der Besitzer flüchtete 2013 aus Syrien über Ägypten und das Mittelmeer nach Deutschland.)
    Unterhose mit eingenähter Geldtasche (Der Besitzer flüchtete 2013 aus Syrien über Ägypten und das Mi ...
    Quelle: Museum Friedland/Rainer Jordan


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Transportkiste einer polnischen Aussiedlerfamilie. Die Familie ließ nach ihrer Ankunft in Westdeutschland im Jahr 1983 die Adresse „Göttingen, Friedland" übermalen, um nicht als Aussied


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    Unterhose mit eingenähter Geldtasche (Der Besitzer flüchtete 2013 aus Syrien über Ägypten und das Mittelmeer nach Deutschland.)


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